Das Virus
H5N1 sei bei einer Tafelente am Sempacher See im Rahmen eines Überwachungsprogramms entdeckt worden, teilte das Bundesamt für Veterinärwesen am Donnerstag in Bern mit.
Das Vogelgrippe-Virus ist gemäss genetischen Analysen fast identisch mit den Viren, die 2007 in Europa auftraten. Die
Vogelgrippe ist weiterhin in Mitteleuropa präsent und die Wachsamkeit von Geflügelhaltenden bleibt wichtig. Die seit dem 15. Oktober geltenden Schutzmassnahmen bleiben in Kraft: Rund um grössere Seen müssen Geflügelhaltende ihre Tiere an einer überdachten Stelle füttern und tränken, Wildvögel müssen von Wasserflächen ferngehalten werden und Hühner müssen getrennt von Enten und Gänsen gehalten werden. Zusätzliche Massnahmen sind jedoch nicht nötig, da gemäss Risikoanalyse die Vogelgrippe in der Wildvogelpopulation nicht weit verbreitet und eine Einschleppung in eine Geflügelhaltung selbst rund um den Sempachersee wenig wahrscheinlich ist.
Mehr als 600 Wildvögel wurden seit vergangenem Oktober in der Schweiz auf Vogelgrippe untersucht, beinahe 200 davon auf dem Sempachersee. Im Überwachungsprogramm werden auch Vögel vom Boden-, Neuenburger- und Murtensee und von den Bolle di Magadino im Tessin beprobt.
Insgesamt sind in der Schweiz damit 33 Vogelgrippe-Fälle entdeckt worden. Die übrigen 32 waren alle tot aufgefundene Wasservögel auf dem Genfer- und
Bodensee, die zwischen Ende Februar und Ende März 2006 untersucht wurden.
Die Vogelgrippe ist in erster Linie eine Tierseuche. Das Virus H5N1 ist für Hühner und anderes Geflügel hochansteckend. Menschen stecken sich kaum mit dem Virus an und nur nach engem Kontakt mit kranken Hühnern.
In Deutschland war die Vogelgrippe zuletzt im Dezember 2007 bei Enten und Hühnern an drei Orten in Brandenburg registriert worden. (PD)