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01.02.2020 | 10:20 | Wolfsmanagement 

Wolfstrio stapft durch den Schnee im Bayerischen Wald

Grafenau - Durch den Schnee im Bayerischen Wald schleichen wohl mittlerweile drei Wölfe. Das teilte die Nationalparkverwaltung am Donnerstag in Grafenau nach der Analyse von Spuren mit.

Wölfe im Bayerischen Wald
Spuren im Schnee haben sie verraten: Drei Wölfe erkunden wohl derzeit den Bayerischen Wald. Ob sie mit denen in Tschechien nachgewiesenen Artgenossen verwandt sind, steht frühestens in ein paar Monaten fest. (c) chphotography86 - fotolia.com
Zuvor hatte die «Passauer Neue Presse» darüber berichtet. «Anhand von Fotoaufnahmen kann man Wölfe nicht unterscheiden», sagte der Leiter des Monitorings im Nationalpark, Marco Heurich. Daher seien Urinproben, Kot und Haare der Tiere eingesammelt worden; sie würden nun bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt/Main untersucht. «Mit den Ergebnissen der Genanalyse können wir genauere Angaben machen.» Wegen der vielen Wölfe bundesweit sei aber erst in einigen Monaten mit Details zu rechnen.

Im nahen Tschechien, im Nationalpark Sumava, wurden zuletzt sieben Tiere gefilmt. Heurich vermutet, dass das Trio aus dem Bayerischen Wald zu diesem Rudel gehören könnte. «Wir konnten die Drei bisher nicht eindeutig identifizieren», erklärte der Wildtierökologe. Er geht davon aus, dass alle bisher im Falkenstein-Rachel-Gebiet gefilmten Tiere womöglich grenzüberschreitend unterwegs waren.

Seit 2006 werden in Bayern immer wieder Wölfe nachgewiesen - in der Regel Jungtiere auf der Durchreise. Standorttreue Wolfspaare gibt es nach Angaben des Artenschutzexperten des Bundes Naturschutz, Uwe Friedel, nur im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, auf dem oberpfälzischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, ein Tier in der Rhön sowie die im Nationalpark Bayerischer Wald. Bundesweit betrachtet leben in Bayern nur recht wenige Wölfe. Im Bayerischen Wald sei 2017 erstmals Wolfsnachwuchs nachgewiesen worden, sagte Heurich. Ein Rüde aus dem alpinen Raum und eine Fähe aus Westpolen hätten vier Jungtiere gezeugt.
dpa/lby
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