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02.04.2012 | 17:42 | Schwalben 

Schwalbe sucht Dorf

Hannover - Schwalben gelten als Glücksbringer und sind in den Dörfern gern gesehene Gäste. Rauch- und Mehlschwalbe sind allerdings seltener geworden, dagegen will die Stiftung Kulturlandpflege nun etwas tun.

Schwalben
(c) proplanta
Sie ermuntert Landwirte und Hausbesitzer in ländlichen Regionen, die Schwalben mit geeigneten Nisthilfen wieder stärker heimisch zu machen. Ganz konkret bietet die Stiftung in Zusammenarbeit mit der Agravis-Genossenschaft in Raiffeisen-Märkten nach Ostern kostenlos über 1.000 Nisthilfen für die Flugkünstler an.

Obwohl beide Schwalbenarten in Niedersachsen noch weit verbreitet sind, möchten die Initiatoren des Projektes „Schwalbe sucht Dorf" einem weiteren Rückgang entgegenwirken. Neben dem Mangel an Nistplätzen werden auch die Aufgabe der Außenviehhaltung und Nahrungsknappheit als Ursache für einen Rückgang des Schwalbenbestandes gesehen.

Mit der Nisthilfe soll den Schwalben nun ganz konkret geholfen werden. Die Nisthilfen für die Rauchschwalben sind oben offen und lassen sich in Gebäuden oder unter Toreinfahrten anbringen. Der Abstand zwischen der Nestoberkante und der Decke sollte etwa zehn cm betragen, damit die Vögel einige Jahre lang vor der Brut den Nestrand etwas „aufmauern" können.

Mehlschwalben bevorzugen ein geschlossenes Nest mit kleinem Einflugloch. Neben diesen Nisthilfen sollte den Schwalben ein katzen- und mardersicherer Einflug garantiert werden. In landwirtschaftlichen Scheunen oder Ställen ist dies in der schönen Jahreszeit über offene Tore oder Fenster meistens gegeben.

Zusätzlich zu den Nisthilfen lässt sich die Ansiedlung der Schwalben erleichtern, wenn die schlanken Sänger über Schwalbenbretter oder raue Wandflächen eine Einladung zum Nestbau erhalten. Geeignetes Nistmaterial in Form von Schlamm, Lehm, Stroh, Heu oder Pferdehaaren erleichtert den Vögeln ebenfalls den Bau neuer Nester.

Schwalben bevorzugen als Kulturfolger die besiedelte Kulturlandschaft mit Bauernhöfen, Wiesen und Teichen. Mehlschwalben brüteten ursprünglich an senkrechten Felswänden, wo sich bis heute Brutkolonien befinden. Rauchschwalben haben sich den Menschen so sehr angepasst, dass sie fast ausnahmslos in Gebäuden nisten.

Sie bevorzugen ihren engeren Nestbereich und brüten nicht in Kolonien. Zur Aufzucht einer Schwalbenbrut müssen die Eltern rund 120.000 Fliegen und Mücken verfüttern. Typisches Erkennungszeichen der Schwalben ist der gegabelte Schwanz.

Unterstützt wird die Aktion „Schwalbe sucht Dorf" von Agravis und der Bingo-Umweltstiftung. Mehr Informationen unter www.stiftungkulturlandpflege.de (LPD)
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