«Da er ein ausgesprochener Sonnenanbeter ist, klettert er in der Natur bei schönem Wetter der Sonne entgegen», sagt die Sprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung, Eva Goris.
Deshalb sei der Laubfrosch einst in Einweckgläser gesperrt worden. Kletterte er eine kleine Holzleiter hoch, «haben alle von dem tierischen Wetterpropheten Hochdruck und viel Sonne erwartet». Doch dem grasgrünen Hüpfer drohen trübe Tage, ist er doch vom Aussterben bedroht.
«Laut der Roten Liste der bedrohten Tierarten gilt der Laubfrosch in Berlin als ausgestorben, in Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein als vom Aussterben bedroht», sagt Goris der dpa. Bundesweite Zahlen zur Population lägen nicht vor.
Die einzige Möglichkeit, Laubfrösche zu zählen, sei, die während der Laichzeit (April bis Mai) rufenden Männchen zu notieren. Dabei gilt, wer am lautesten quakt, hat Glück bei den Frosch-Frauen. Und weil die sogenannte Schallblase unterm Unterkiefer die Resonanz verstärkt, ist so ein Männchen auch in einer Entfernung von mehr als einem Kilometer zu hören. Wenn der Storch sie nicht frisst, werden Laubfrösche bis zu fünf Jahre alt.
«Aber in vielen Gebieten Deutschlands rufen sie nicht mehr», sagt Goris. Als Grund nennt die Stiftung die zerstörten Lebensräume der etwa vier Zentimeter kleinen Amphibien sowie Umweltgifte und trockengelegte Feuchtgebiete.
Auch sei der Laubfrosch durch Überdüngung in der Landwirtschaft und den Verlust von Wiesen und Weihern selten geworden, obwohl er vom Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützte Art geführt wird. Ein Paradies findet der Hüpfer laut Goris im Wildtierland Gut Klepelshagen (Landkreis Vorpommern-Greifswald), wo alljährlich «Frosch-Konzerte» stattfinden. (dpa)
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