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04.03.2009 | 03:18 | Einsatz von Insektiziden 

Scharfe Kritik der Naturschützer an Sprayangriff auf Maikäfer

Stuttgart - Naturschützer haben den von Baden-Württemberg geplanten Gifteinsatz gegen Maikäfer am Kaiserstuhl kritisiert.

Sprayangriff auf Maikäfer
(c) cheri131 - fotolia.com
Nach den bisherigen Plänen sollten Hubschrauber im Mai vor allem über den Waldrändern großflächig Insektizide sprühen, sagte der Vorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) Baden-Württemberg, André Baumann, am Dienstag in Stuttgart. «Voraussichtlich werden auch Naturschutzgebiete, auf jeden Fall aber EU-Vogelschutzgebiete eingenebelt», kritisierte er.

Nach Ansicht der Naturschützer verstößt der geplante Kampf gegen die Maikäfer gegen EU-Recht und schadet der Tourismusregion Kaiserstuhl. Neben dem Feldmaikäfer könnten auch viele andere Insektenarten getötet werden. «Das verwendete Breitbandinsektizid Neemazal darf zwar im ökologischen Landbau verwendet werden, wirkt jedoch als Fraßgift auch auf andere Käfer und weitere Insekten wie Schmetterlinge», erklärte Baumann.

Außerdem schade die Aktion den Tieren, die die vergifteten Insekten fressen. Statt zur «Giftdusche» zu greifen, müssten umweltschonende Wege gefunden werden. In anderen Ländern würden zum Beispiel Bodennetze in Obstgärten die Feldmaikäferweibchen daran hindern, ihre Eier abzulegen.

Maikäfer vermehren sich nach Expertenangaben seit mehr als 20 Jahren sehr stark und gefährden vor allem die Mischwälder. Problematisch sind die Tierchen im Larvenstadium, wenn sie als Engerlinge im Boden die Wurzeln der Bäume anfressen. Dies kann zum Absterben der Bäume und erheblichen Schäden im Wald führen. (dpa)
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