Hintergrund der Notbremse ist das massive
Bienensterben in Baden, das in zeitlicher und räumlicher Übereinstimmung mit dem Ausbringen von gebeiztem Saatgut zu stehen scheint. "Bioland begrüßt diese Vorsorgemaßnahme als richtigen Schritt, zumal auch die Symptome bei den Bienen vergiftungstypisch erscheinen", so Thomas Dosch, Präsident von Bioland.
Angestoßen wurde dieser Schritt durch das couragierte Auftreten der Imker und ihrer Verbände, die in der Öffentlichkeit auf das dramatische Bienensterben aufmerksam gemacht haben. Sollten sich die Wirkstoffe, davon die meisten aus der Gruppe der hochtoxischen Neonicotinoide, als Auslöser bestätigen, dürfte das Ausmaß der Schäden für die Natur und vielen weiteren Insekten wesentlich größer sein. Die Bienen sind gute Indikatoren für den Zustand unserer Natur und stehen stellvertretend für die meisten Insekten.
Bioland fordert die lückenlose und vorbehaltlose Aufklärung sowie eine erneute Prüfung aller in Frage kommender Wirkstoffe. Es gab bereits vor dem Vorfall ernste Hinweise auf die Bienengefährlichkeit, z. B. von Poncho, weshalb Frankreich die Zulassung verweigerte. Bioland sieht sich in seiner Ansicht bestätigt, dass intensiver, auf die kurzfristige Ertragsmaximierung ausgerichteter Landbau, immer wieder weitere Probleme aufwirft. Unsere Ernährung und eine intakte Natur kann langfristig nur in einem ressourcenschonenden Miteinander von Natur und Landwirtschaft sichergestellt werden. Der Biolandbau setzt im wesentlichen auf die natürlichen Zusammenhänge und eine gute fachliche Praxis, die solche Mittel überflüssig macht. Dabei bietet er den Bienen und Insekten weiterhin einen gesunden Lebensraum. (ots)