Störche aus Ostdeutschland überwintern etwa im Sudan oder Tschad und fliegen sogar bis Südafrika. (c) proplanta
Einige flotte Flieger ließen sich etwa in Nestern in Ebenweiler und Aulendorf in Baden-Württemberg nieder, wie die Landesstorchbeauftragte Ute Reinhard mitteilte. Andere Tiere seien aber bereits schon nach Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein zurückgekehrt, sagte Nabu-Experte Kai-Michael Thomsen. Auch in Hessen wurden schon Störche gesehen.
Störche aus Westdeutschland überwintern vor allem in Frankreich und Südspanien sowie Marokko und Mali in Nordafrika. Vor den 1980er Jahren zogen sie noch in die Sahelzone. Wegen Dürreperioden fanden sie dort aber kaum noch Nahrung, viele Störche starben. In Spanien gibt es auf Müllkippen und Reisfeldern viel Futter, so dass immer mehr der Vögel dorthin zogen, wie Thomsen sagte. Allein auf einer Müllkippe in Madrid hätten Beobachter rund 1.000 Störche im Winter gezählt, sagte ein Sprecher der Vogelwarte in Radolfzell.
Störche aus Ostdeutschland überwintern etwa im Sudan oder Tschad und fliegen sogar bis Südafrika. Mit den ersten ostdeutschen Rückkehrern rechnet der Nabu Anfang April - ihre Zugrouten sind teilweise immerhin 10.000 Kilometer lang.
Einige Störche bleiben im Winter auch Zuhause. Der genaue Anteil sei schwer festzulegen, sagte Thomsen. In Baden-Württemberg wird die Zahl auf 250 geschätzt. Die Gründe dafür sind nach Angaben der Storchbeauftragten Reinhard vielfältig: Auswilderungsprojekte und Fütterungen könnten das Verhalten der Vögel beeinflusst haben.
Um eine Strecke beispielsweise nach Südspanien zurückzulegen, benötigen die Vögel mehrere Wochen. Die Zugvögel fliegen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit zwischen 30 und 40 Stundenkilometern bis zu acht Stunden am Tag. Sie vermeiden Nachtflüge. (dpa)