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22.10.2018 | 15:03 | Wasservogel 

Münchner Pelikan ist kein Wildtier

München - Der Pelikan, den Spaziergänger auf der Münchner Isar gesichtet und fotografiert haben, ist kein wildlebendes Tier.

München
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Ein Pelikan schwimmt auf der Isar durch die Münchner Innenstadt. Vogelkundler rätseln, woher das Tier stammen könnte - es gibt eine eindeutige Vermutung. (c) proplanta
«Der Pelikan stammt sicher aus einer Zucht», sagte Markus Erlwein vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Samstag. Vor gut einer Woche war der Wasservogel mit dem markanten Schnabel zum ersten Mal auf der Isar gesehen worden.

Auf Fotos des Tieres war eindeutig zu erkennen, dass es an einem Fuß beringt ist. «Das ist aber kein offizieller Ring einer Vogelwarte», erklärte Erlwein. Deshalb sei es sicher, dass der sogenannte Rosapelikan aus einer privaten Zucht stamme.

Auch nach Auffassung des Münchner Tierparks Hellabrunn ist der auffällige Gast kein wildlebendes Tier. «Es gibt Projekte zum Beispiel in Griechenland, bei denen auch wildlebende Pelikane erfasst und gezählt werden», sagte eine Zoo-Sprecherin. Pelikane kommen in freier Wildbahn vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor. Bestände gibt es auch im rumänischen Donaudelta. Es steht aber fest, dass der Isar-Pelikan nicht von dort kommt. 

Ausgeschlossen ist den Experten zufolge auch, dass das Tier aus einem Zoo oder Vogelpark des Münchner Umlands stammt. In Hellabrunn sind alle Pelikane in der Volière. «Unser Bestand ist komplett», bestätigte die Sprecherin. Auch der Vogelpark in Olching und der Augsburger Zoo vermisse kein Tier.

Zuletzt hatte sich der Pelikan nach Angaben des LBV an der Praterinsel nahe dem Deutschen Museum und weiter südlich bei Straßlach aufgehalten. Dort war es auch gelungen, Fotos von dem Tier zu machen.

Der Isar-Pelikan hat gute Chancen, den Winter zu überleben. «Die Kälte macht ihm nichts aus und Fische findet er in den Seen rund um München», sagte Erlwein. Frieren die Seen allerdings vollständig zu, wird es für den Vogel schwer, Nahrung zu finden. «Ein richtig strenger Winter könnte also zum Problem werden.»
dpa/lby
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