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24.03.2012 | 20:16 | Wildtierschutz  

Einzigartiges Wildkatzendorf öffnet in Westthüringen

Hörselberg-Hainich - Ein in Deutschland wohl einmaliges Wildkatzengehege öffnet kommende Woche am Rande des Nationalparks Hainich seine Tore für Besucher.

Katze (Symbolbild)
(c) proplanta
Seit rund zwei Wochen erkunden vier männliche Katzen das Terrain in Westthüringen. «Sie haben sich überraschend gut eingelebt und nutzen gern das Kletterangebot», sagte der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Burkhard Vogel, der Nachrichtenagentur dpa. In freier Wildbahn sind die scheuen Tiere kaum zu Gesicht zu bekommen, doch mit Hilfe des naturnah gestalteten Geheges sollen Menschen für diese bedrohten Wildtiere sensibilisiert werden.

Rund 1,5 Millionen Euro wurden in das Wildkatzendorf Hütscheroda investiert, der Großteil davon aus EU-Fördermitteln. Neben dem Tiergehege wurde in einer alten Scheune eine Ausstellung eingerichtet, in der die Besucher Wissenswertes über diese scheuen Tiere erfahren. Daran schließt sich ein Rundweg an, auf dem die Besucher den natürlichen Lebensraum der Tiere durchstreifen und ihn von einem Aussichtsturm aus überblicken können.

Die Gehege wurden den Angaben nach anhand neuester Erkenntnisse über das Verhalten der Wildkatzen gestaltet. Sie sind zwischen 150 und 300 Quadratmeter groß, haben einen kleinen Teich sowie Äste zum Klettern und Felsen zum Sonnen. Zudem können sich die Tiere zum Schlafen in Boxen zurückziehen, erklärte Vogel. Damit sie nicht verhaltensauffällig werden, gibt es keine festen Fütterungszeiten - eben wie in der freien Wildbahn. Die Beute - Küken und Mäuse - sind allerdings bereits tot, da die Fütterung lebender Wirbeltiere verboten ist. Wildkatzenzucht ist in Hütscheroda wegen des dafür nötigen Aufwandes nicht geplant.

Da Wildkatzen äußerst scheu sind, ist unklar, wie viele dieser Tiere in Deutschland überhaupt leben. Die Angaben von Experten schwanken zwischen 3.000 und 6.000 Tiere. In Hessen leben mehrere hundert Tiere.

Eine Wildkatze sieht ähnlich aus wie eine getigerte Hauskatze. Sie ist etwas kräftiger, das Fell ist verwaschen und am Schwanz geringelt. Diese Ähnlichkeit mit der häuslichen Verwandtschaft ist schon manch einem Jungtier zum Verhängnis geworden. Spaziergänger hielten es für eine Hauskatze, die sich verlaufen hatte, und nahmen es mit. Viel Spaß hatten sie mit dem Findling meistens nicht: Eine Wildkatze ist getreu ihres Namens deutlich flegelhafter als eine Hauskatze. (dpa/lhe)
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