«Es ist einfach ein Extremjahr», sagte Norbert Becker von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) der Deutschen Presse-Agentur. In den Kabs-Fallen zwischen Bingen im Norden und dem Kaiserstuhl im Süden landeten pro Nacht im Schnitt eintausend Exemplare - das seien zwei- bis viermal so viele wie in den vergangenen Jahren. Becker sprach vom schlimmsten Jahr seit dem Start der Kabs-Aktivitäten 1976.
Als Gründe für das massenhafte Auftreten der geflügelten Plagegeister nannte der wissenschaftliche Direktor der Kabs die heftigen Regenfälle der vergangenen Monate und das permanente
Hochwasser am Rhein. Die sogenannten Rheinschnaken legen ihre Eier am Ufer und in den Auen ab. Wenn das Wasser steigt und sie überspült, schlüpfen die Larven. Bekämpft werden sie mit dem biologischen Mittel b.t.i., das von Helfern am Boden oder vom Hubschrauber aus verteilt wird. In diesem Jahr habe allerdings der hohe Wasserstand die Bekämpfung erschwert, betonte Becker. «Extreme Probleme» bereiteten derzeit außerdem die Hausmücken, die in Regenfässern, Vogeltränken oder Vasen brüten.