Der Übergriff zeige, dass ein Miteinander von Wolf und Nutztierhaltung in einem besiedelten Kulturraum wie Mecklenburg-Vorpommern zwangsläufig zu Konflikten führe, erklärte Schlupp am Donnerstag in Schwerin. Sollten sich Wölfe im Nordosten in größerer Zahl etablieren, werde die Tierhaltung im Freiland kaum noch möglich sein.
Ein Wolf hatte in der Nacht zum Dienstag bei Röbel eine Herde von 40 Schafe auf einem umzäunten Gelände angegriffen und zehn Tiere getötet. Das
Agrarministerium kündigte einen Ausgleich für den Tierhalter an. Die knappen Haushaltsmittel zum Ausgleich von Ertrags- und Nutzungsausfällen durch den
Artenschutz seien schon jetzt nicht ausreichend, mahnte Schlupp.
Mecklenburg-Vorpommern hat bisher rund 40.000 Euro für von Wölfen getötete Tiere und bessere Zäune gezahlt, in Brandenburg wurden bisher 270.000 Euro dafür aufgebracht. Schlupp forderte außerdem, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, damit «Problemwölfe» eher erlegt werden könnten. (dpa/mv)