Der Nachweis des auch für Menschen gefährlichen Erregers
H5N1 bei dem Wildvogel gelte in Deutschland vorerst als Einzelfall, hieß es am Mittwoch. Am Dienstag hatten die Brüsseler
EU-Kommission und das Landratsamt Starnberg über den H5N1- Fund bei der bereits am 10. Januar geschossenen Stockente berichtet. Es handelt sich demnach EU-weit um den ersten H5N1-Nachweis in diesem Jahr bei einem Wildtier. Das Starnberger Amt bat die Bevölkerung, eventuelle Funde toter Wasservögel zu melden.
Das Vogelgrippevirus wurde nach einer Jagd festgestellt, bei der im Januar 35 Stockenten und 4 Kanadagänse im Flug erlegt worden waren. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden haben die Tiere keinerlei Krankheitszeichen gezeigt. Das Virus wurde bei keinem der anderen erlegten Tiere festgestellt, auch nicht in 20 weiteren Proben, die dort danach von abgeschossenen Tieren genommen wurden. Es gebe daher bisher keine Hinweise auf eine Verbreitung des Virus in der Wildvogelpopulation.
In Deutschland gibt es seit 2005 ein Wildvogelmonitoring zur Überwachung der Vogelgrippe. Darüber hinaus würden auch Informationen über die Verbreitung verschiedener Grippeviren bei Wildvögeln je nach Region, Jahreszeit und Population gewonnen, erläuterte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) in München. Seit Herbst 2005 untersuchte das Landesamt bayernweit knapp 20.000 Wildvögel. Die zuvor letzten nachgewiesenen Vogelgrippefälle in Bayern bei verendeten Wildvögeln stammten aus dem Sommer 2007.
In dem neuen Fall hatte das Veterinäramt Starnberg Tupferproben genommen und zur Untersuchung ans Landesamt geschickt. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit bestätigte nun das Ergebnis. Nach Einschätzung von Experten kommt der neue Vogelgrippefall nicht überraschend. Wildvögel gelten als natürliches Reservoir für diese Influenzaviren. Einzelne Funde im Rahmen des Wildvogelmonitorings seien auch weiterhin zu erwarten. (dpa)