In Niedersachsen werden rund die Hälfte aller deutschen Hühner, Puten und Enten gehalten. Nun gibt es einen Vogelgrippe-Fall - bei einem Wildvogel. Der Landwirtschaftsminister mahnt Geflügelhalter zur strikten Einhaltung der Schutzmaßnahmen. (c) proplanta
Bei einer am Eixer See im Kreis Peine entdeckten Wildente sei die hochpathogene H5N8-Variante gefunden worden, teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch mit. Damit wurden inzwischen aus sechs Bundesländern Vogelgrippe-Fälle gemeldet. Als letztes der Bundesländer ordnete auch Berlin für bestimmte Risikoregionen vor allem nahe Flüssen und Seen eine Stallpflicht an.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) appellierte an Geflügelhalter, strikt alle Schutzmaßnahmen einzuhalten. «Das gilt insbesondere für Hygienevorkehrungen etwa durch Schleusen, Desinfektionsmatten, Handwaschbecken und Schutzkleidung.» Zutritt zu den Beständen sollten allein die Tierhalter haben. In Niedersachsen werden rund die Hälfte aller deutschen Hühner, Puten und Enten gehalten.
Im Kreis Peine wurde die Stallpflicht angeordnet - wie zuvor bereits in 20 anderen Landkreisen Niedersachsens. Um den Fundort der Ente wurde ein Sperrbezirk mit drei Kilometern Radius eingerichtet. In dem Gebiet gebe es 50 Betriebe mit insgesamt rund 1.600 Tieren, hieß es vom Ministerium. In einer zusätzlichen Beobachtungszone von zehn Kilometern leben demnach rund 120.000 Tiere in Geflügelhaltungen.
Auch in anderen Bundesländern wurde die Stallpflicht auf weitere Landkreise ausgedehnt. Damit soll der Kontakt zu erkrankten Wildvögeln, ihrem Kot oder verunreinigtem Wasser verhindert werden.