Voller Sorge zeigen sich die Verbände über die zögernde Haltung von EU, Bund und Ländern, die eine erfolgreiche Impfung gegen die
Blauzungenkrankheit in 2008 massiv gefährdet. Die Verbände fordern Bund und Länder auf, alles dafür zu tun, dass möglichst bald ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen. Bei Vorliegen ausreichenden Impfstoffes muss unmittelbar mit den Impfmaßnahmen begonnen werden, damit die Tiere gegen die teils tödlich verlaufende Krankheit geschützt werden und der immens wachsende Schaden in Grenzen gehalten wird. Deshalb sei es Gebot der Stunde, jetzt alles vorzubereiten, um eine reibungslose logistische und verwaltungstechnische Abwicklung der Impfung zu ermöglichen. Wie in anderen EU-Mitgliedstaaten müsse auch in Deutschland eine Kostenbeteiligung durch die öffentliche Hand erfolgen.
Die Blauzungenkrankheit wurde im August 2006 erstmals nördlich der Alpen nachgewiesen. Die Verbreitung erreichte allein in Deutschland in 2007 mit über 20.000 Fällen ihren bisherigen Höhepunkt. Zwei Drittel hiervon bezogen sich auf Rinder, die durch die Erkrankung erheblich bei ihren Leistungen nachlassen können. Die übrigen Fälle traten überwiegend bei Schafen auf, die häufig sogar verenden. Da das Virus über eine bestimmte Mückenart übertragen wird, scheint Impfung das einzig wirksame Mittel zu sein, einen Seuchenzug wie in 2007 in 2008 zu verhindern. Impfstoffe wurden mittlerweile entwickelt, müssen jedoch noch zugelassen und in entsprechender Menge produziert werden. (PD)