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22.07.2008 | 04:54 | Tierseuchenbekämpfung 

Blauzungenkrankheit bei Schafen im Ortenaukreis amtlich festgestellt

Stuttgart - Besitzer von Rindern, Schafen und Ziegen sollen sich bei den Veterinärämtern melden und ihre Tiere gegen die Blauzungenkrankheit impfen lassen. Der erste Fall eines erkrankten Schafes zeigt, dass das Risiko einer Ansteckung der Tiere mit der Seuche nach wie vor besteht, teilte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, gestern in Stuttgart mit.

Blauzungenkrankheit Schafe Ortenaukreis
(c) proplanta
Das Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tierkrankheiten – hat Befunde des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg bestätigt, dass es sich bei Proben von erkrankten Schafen aus einer Herde im Ortenaukreis, um den Erreger der Blauzungenkrankheit handle. Betroffen sind Tiere, die noch nicht geimpft waren. Das zuständige Veterinäramt hat den Ausbruch der Seuche amtlich festgestellt und alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet, zum Beispiel amtliche Beobachtung des Bestandes sowie unverzügliche Impfung der gesunden Tiere.

"Leider gibt es noch immer Tierhalter, die sich einer Impfung verschließen. Sie schaden damit nicht nur ihren Tieren, sondern verhindern durch ihr fahrlässiges Verhalten auch, der Seuche langfristig Herr zu werden", erklärte der Minister. Für den Menschen besteht durch die Blauzungenkrankheit keine Gefahr.


Zusatzinformation:

An der Blauzungenkrankheit sind im vergangenen Jahr 1.500 Tiere in Baden-Württemberg und 40.000 in Deutschland erkrankt. Besonders stark betroffen war dabei der Ortenaukreis. In Baden-Württemberg mussten insgesamt etwa 450.000 Schafe und Ziegen sowie 800.000 Rinder verpflichtend geimpft werden. Seit Beginn der Impfaktion im Mai sind bereits 350.000 Schafe und Ziegen sowie 700.000 Rinder geimpft worden.

Die Übertragung der im Jahr 2006 erstmals in Deutschland aufgetretenen virusbedingten Tierseuche erfolgt ausschließlich über Stechmücken (so genannte Gnitzen ), nicht von Tier zu Tier. Die Krankheit befällt insbesondere Rinder und Schafe und ist seit langem in wärmeren Regionen (Mittelmeerraum, Afrika) bekannt. Das Virus kann nicht auf Menschen übertragen werden, eine Gesundheitsgefährdung besteht deshalb nicht. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigenpflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer, die mit Fieber und Ödemen infolge Gefäßschädigungen einhergehen kann. Ihr Verlauf kann mild bis hochgradig sein. (PD)
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