Die ehemals häufigen Vogelarten seien Opfer der modernen Landwirtschaft in Deutschland und den meisten anderen EU-Staaten, teilte der Umweltverband BirdLife International am Dienstag in Brüssel mit. Die Vogelschützer legten einen Bericht zur Bestandsentwicklung weit verbreiteter Vogelarten in 21 Ländern der EU vor.
Manch seltener Vogelart geht es demnach dank gezielten Schutzes wieder besser. Die Zahl einst häufiger Feldvögel habe hingegen seit 1980 um durchschnittlich 50 Prozent abgenommen. So schlecht wie auf Feldern und Wiesen hätten sich die Vogelbestände nirgendwo entwickelt, erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Alarmierend sei der Rückgang bei Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn.
Die westlichen Mitgliedsländer der EU sind den Angaben zufolge stärker betroffen als die östlichen Länder, die der Europäischen Union erst 2004 oder 2007 beitraten. Experten führen diesen Unterschied auf die schon seit längerem viel höhere Intensität der Landbewirtschaftung im Westen der EU zurück.
Nach Auffassung des
NABU kann die fortschreitende Verarmung der Kulturlandschaft nur gestoppt werden, wenn die EU-Agrarförderung konsequenter und wirksamer mit ökologischen Standards verknüpft wird. In Zukunft sollten nur noch diejenigen Bauern Subventionen erhalten, die ökologische Leistungen erbringen, sagte Miller. Sie müssten auf Grünlandumbruch verzichten und sowie zehn Prozent ökologische Flächen wie Hecken oder Buntbrachen bereitstellen. (dpa)