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04.08.2013 | 05:33 | Schildkröten, Papageien und co. 

In Hessen wohnen tausende artgeschützte Tiere

Kassel / Darmstadt - Ob Griechische Landschildkröte, Jemen-Chamäleon oder tropischer Graupapagei - in Hessen leben immer mehr artgeschützte Tiere.

Exoten
(c) proplanta
Allerdings nicht unbedingt in der freien Wildbahn, sondern bei Tierfreunden und Züchtern in Häusern und Wohnungen. Hessenweit sind es rund 82.000 dieser Tiere.

Vor allem in Südhessen sind Papagei und Co. zu finden. Im Regierungsbezirk Darmstadt werden derzeit knapp 49.000 sogenannte meldepflichtige Tiere geschützter Arten gehalten, wie aus einer Statistik (Stichtag 1. Juli 2013) des Regierungspräsidiums Darmstadt hervorgeht. Zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres waren es noch rund 8.000 Tiere weniger. Insgesamt gibt es in Südhessen knapp 12.000 Halter und Züchter, davon 1.550 im Stadtgebiet von Frankfurt. Die meisten Tiere allerdings leben im Kreis Bergstraße (7.400).

Besonders beliebt sind Reptilien mit einem Anteil von 82 Prozent. Die meisten sind Landschildkröten (32.500). Es folgen Papageien mit 4.449 Exemplaren. Allerdings werden in Südhessen auch 1.690 Riesenschlangen gehalten. Gefährliche Tiere wie Giftschlangen oder Krokodile sind übrigens seit 2007 in Hessen verboten. Es dürfen also keine neuen Tiere mehr gekauft werden, auch Nachzüchtungen sind tabu. Deshalb geht deren Zahl zurück.

Wer beabsichtige, sich ein artgeschütztes Tier anzuschaffen, solle bedenken, dass Tierarten wie Schildkröten oder Papageien ein hohes Alter erreichen können, sagte Rolf Richter vom RP Darmstadt. Der Halter übernehme damit eine langjährige Verpflichtung. Er appellierte zudem an die Halter, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen, wer sich während eines Urlaubs um die Tiere kümmert. Exotische Tiere hätten oft anspruchsvolle Haltungsbedingungen. Deshalb fordert die Umweltstiftung WWF einen «Artenführerschein».

«Eine Griechische Landschildkröte braucht andere Umstände als ein Graupapagei aus den Tropen. Man sollte wissen, wie man mit dem Tier umgeht», sagte Volker Homes, Leiter Artenschutz bei WWF Deutschland in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Auch in Nordhessen steigt die Zahl der artgeschützten Tiere. Nach Angaben des RP Kassel sind es derzeit knapp 15.000 gemeldete Exemplare und damit etwa 600 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der privaten Halter stieg um 150 auf knapp 4.100. Insbesondere diese Zunahme zeige, dass sich exotische Arten großer Beliebtheit erfreuen, sagte ein Sprecher.

Die Top Drei exotischer Tiere bei privaten Haltern in Nordhessen sind die Griechische Landschildkröte, der Graupapagei und das Jemen-Chamäleon. Bei Züchtern seien auch verschiedene Arten von Waldvögeln beliebt. Das RP wies darauf hin, dass artgeschützte Tiere verschiedenen Vorschriften wie Nachweispflicht, Kennzeichnungspflicht und Meldepflicht unterliegen.

Im Regierungsbezirk Gießen sind derzeit rund 4.200 Tierhalter erfasst, die rund 18.000 Tiere beherbergen. Darunter sind 12.000 Reptilien und Amphibien. Die eindeutig meisten davon seien Schildkröten, teilte das RP Gießen mit. Weiter gibt es dort rund 3.000 Papageien und Sittiche. Nicht darunter fallen allerdings die klassischen Wellensittiche, diese nämlich sind nicht meldepflichtig.

Aber auch 1.800 Waldvögel, 650 Greifvögel/Eulen und 400 geschützte Säugetiere sind in mittelhessischen Wohnungen zu finden. Vergleichszahlen zu früheren Jahren gab es zunächst nicht.
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