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12.08.2009 | 22:19 | Tierschutz 

Lautenschläger verleiht Hessischen Tierschutzpreis 2009

Wiesbaden - Die Vorsitzende des „Vereins Kaninchenrettung e.V.“, Christine Fischer (Rosbach/Wetteraukreis), erhält den Hessischen Tierschutzpreis 2009.

Hessischer Tierschutzpreis 2009
(c) proplanta
Dies gab das Hessische Umweltministerium am Mittwoch in Wiesbaden bekannt. Umweltministerin Silke Lautenschläger wird den Preis am 27. August im Landtag übergeben. Die Jury würdigt den langjährigen Einsatz der Tierschützerin in ihrer privaten Pflegestation für in Not geratene Kaninchen. Der mit 2.600 Euro dotierte Hessische Tierschutzpreis für besondere ehrenamtliche Leistungen im Tierschutz wird in diesem Jahr bereits zum 13. Mal verliehen.


In fünf Jahren 350 Kaninchen aufgepäppelt und versorgt

In der Begründung heißt es: „Die Preisträgerin Christine Fischer hat es sich gemeinsam mit ihrem Mann zur Lebensaufgabe gemacht, Kaninchen aus schlechten Haltungen bei sich aufzunehmen. Dafür stellt sie ihr privates Grundstück, das dementsprechend umgebaut wurde, zur Verfügung. Sie päppelt die Tiere auf, lässt sie ärztlich versorgen und bemüht sich um die Weitervermittlung in gute, artgerechte Haltungen. Nicht mehr vermittelbare, alte oder kranke Kaninchen sind eigens in dafür eingerichteten Gehegen und Zimmern bei Familie Fischer und können dort ihren Lebensabend verbringen.“ Fischer betreut nach Angaben des Ministeriums aktuell rund 70 Kaninchen. Insgesamt sind in den letzten fünf Jahren rund 350 Tiere in der Rosbacher Pflegestation versorgt und betreut worden.


Neun von zehn Kleintieren werden nicht artgerecht gehalten

„Viele Tiere sind krank oder verwahrlost, wenn sie in der Kaninchenpflegestation in Rosbach ankommen. Die Eheleute Fischer widmen sich den Tieren, die leider viel zu oft ihr verhältnismäßig langes Leben in zu kleinen Ställen, in der Ecke eines Kinderzimmers oder in winzigen und dunklen Verschlägen fristen“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Darüber hinaus stehen die Eheleute jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung und sind auch der Veterinärbehörde im Wetteraukreis bei der Beschlagnahme und Unterbringung, auch größerer Tierzahlen, eine große Unterstützung. Sie sind sehr um Aufklärung bemüht, um so ein Umdenken in der Gesellschaft zu dieser Tiergattung zu bewirken. „Kaninchen zu halten ist nicht so einfach – auch wenn die Tiere oft als anspruchslos und pflegeleicht hingestellt werden. Ein Irrglaube, der dazu führt, dass 9 von 10 Kleintieren nicht einmal annähernd artgerecht leben.“ Gerade in der Heimtierhaltung würden die Behörden immer wieder auf Missstände aufmerksam.


Hintergrund: Kaninchen

Kaninchen haben ihren Artgenossen gegenüber ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, sie kuscheln und putzen sich gegenseitig, geben sich Sicherheit und spielen miteinander. In vielen Haushalten werden Kaninchen in Einzelhaltung unter nicht verhaltens- und artgerechten Bedingungen gehalten. Im Internet kann man auf der Homepage von Frau Fischer und Herrn Fischer unter www.kaninchenpflegestation.de über zwei Internetseiten hinweg viele Anregungen und Antworten über die artgerechte Haltung von Kaninchen erhalten. Hier wird deutlich dargestellt, wie wichtig die richtige Haltung für die kleinen Haustiere ist. Kaninchen nur am Tag unter Aufsicht laufen zu lassen, reicht nicht aus. Gesunde Kaninchen, die in Gruppen zusammengehalten werden, verbringen die meiste Zeit des Tages zusammen. Obwohl Wildkaninchen Bauten graben, die als Zufluchtsort dienen und ihr Wohnbereich nur sehr begrenzt ist, sind sie oberhalb der Erde sehr aktiv. Sie laufen herum, hoppeln, rennen, jagen und spielen. Hoppeln ist die Hauptfortbewegungsart. Kaninchen ruhen längere Zeit nachmittags, kuscheln sich aneinander und fühlen sich so in größerer Anzahl sicherer vor Raubtieren. Bewegung ist für Kaninchen von großer Bedeutung für ihre Gesundheit. Kaninchen, die immer im Käfig eingesperrt sind, noch dazu in zu kleinen Käfigen, haben ein erhöhtes Risiko an Fettsucht, Fußsohlenentzündungen, Osteoporose und Wirbelsäulenverletzungen zu erkranken.


Hintergrund: Jury des Hessischen Tierschutzpreises

Der Jury gehören die Landestierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin, die im Tierschutz engagierte Journalistin Dr. Claudia Ludwig, die Vorsitzende des Hessischen Tierschutzbeirates Frau Dr. Gudrun Groussel und Frau Ute Stettner, die Leiterin des Ministerbüros des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz, an.


Terminvormerkung: Preisverleihung am 27. August im Landtag
 
Die Verleihung durch Ministerin Silke Lautenschläger wird am Donnerstag, 27. August, um 14 Uhr im Kleinen Saal des Hessischen Landtages stattfinden.

Internet: www.kaninchenpflegestation.de  
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