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28.01.2010 | 18:45 | Tierschutz 

Weiter Rindfleisch mit höherem Tierschutzstandard bei McDonald’s

Crissier -  Seit mehr als 30 Jahren setzt McDonald’s Schweiz auf eine nationale Einkaufspolitik und bezieht heute mehr als 80 Prozent der Zutaten aus dem Inland.

Tierschutzstandard bei McDonald’s
(c) proplanta
Zur weiteren Förderung des bereits hohen Tierwohls in der Schweiz kauft McDonald’s ab Februar 2010 Schweizer Rindfleisch aus Tierhaltung mit regelmässigem Auslauf ins Freie (RAUS). Dieser RAUS-Standard hebt sich deutlich von den Anforderungen der Schweizerischen Tierschutzgesetzgebung ab. McDonald’s bezahlt nach neuer Vereinbarung mit dem Schweizerischen Bauernverband (SBV), den QM-Schweizer Fleisch und IP-Suisse Produzenten für diesen höheren Tierschutzstandard pro Rind eine Prämie von 40 Franken. Somit werden neben Betrieben mit QM-Schweizer Fleisch auch weiterhin Mitglieder der Vereinigung integriert produzierender Bäuerinnen und Bauern (IP-Suisse) ihre Tiere für McDonald’s an Bell verkaufen können.

„Gemeinsam mit unserem langjährigen Fleischlieferanten Bell sowie den Partnern SBV und IP-Suisse haben wir unter den veränderten Marktbedingungen eine nachhaltige Lösung für unseren Rindfleischeinkauf gefunden“, erklärt Rhea Beltrami, Supply Chain Director McDonald’s Schweiz. „Unsere Anforderungen sind: 100 Prozent Schweizer Rindfleisch, das unsere Qualitätsstandards vollständig erfüllt, ein höherer Tierschutzstandard als die Schweizer Gesetzgebung verlangt sowie ein marktgerechter Preis.“ Ab Februar 2010 können Schweizer Bauern ihre Rinder aus Tierhaltung mit regelmässigem Auslauf ins Freie an die Bell AG in Oensingen (SO) liefern, die daraus Hackfleischplätzchen für McDonald’s herstellt.


Regelmässiger Auslauf ins Freie (RAUS)

Der Bund verlangt in der RAUS-Verordnung von den Bauern, dass die Tiere im Sommer mindestens an 26 Tagen pro Monat und im Winter an 13 Tagen Weidegang oder Laufhof haben. „Wir begrüssen es, dass McDonald’s beim Rindfleisch auf RAUS-Tierhaltung setzt und damit einen gewichtigen Beitrag für eine tierfreundliche, einheimische Landwirtschaft leistet“, sagt Hans-Ulrich Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz (STS). “Der regelmässige Auslauf – im Sommer wie auch im Winter – ist wichtiger Bestandteil einer tiergerechten Nutztierhaltung und fördert das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere“, erklärt Roman Weibel, Geschäftsführer von KAGfreiland.


Prämie von 40 Franken für höheren Tierschutzstandard

„Diese Mehrleistungen der Bauern bezüglich Tierschutz sind uns wichtig, deshalb bezahlen wir pro Tier, das unsere Qualitätsanforderungen erfüllt, zusätzlich eine Prämie von 40 Franken“, erläutert Rhea Beltrami. Diese Prämie wurde in intensiven, aber fairen Verhandlungen zwischen McDonald’s und den Partnern vereinbart und wird für Tiere bezahlt, welche die Fleischigkeitsklassen C, H, T oder A sowie die Fettabdeckung 3, 4 oder 5 aufweisen. „Partner wie McDonald’s, die seit vielen Jahren auf Schweizer Qualität setzen und sich das auch etwas kosten lassen, sind sehr wichtig für uns Bauern“, fügt Hansjörg Walter, Präsident Schweizerischer Bauernverband, an. Die Umsetzung dieses neuen Programms sowie die Kontrollen basieren auf der effizienten, zertifizierten Struktur des Qualitätsmanagements Schweizer Fleisch (QM-Schweizer Fleisch) beziehungsweise auf derjenigen von IP-Suisse oder anderen Gütesiegeln.


McDonald’s und IP-Suisse bleiben Partner – auch beim Rindfleisch

McDonald’s und IP-Suisse arbeiten seit 1999 zusammen und schätzen sich gegenseitig als Partner. 100 Prozent des Weizens sowie einen Teil des Rapsöls bezieht McDonald’s aus IP-Suisse-Anbau. Weiterhin wird das Gastronomieunternehmen auch einen Teil des Rindfleisches von IP-Suisse-Bauern beziehen. Die Voraussetzung ist, dass das Fleisch die Qualitätsanforderungen der Rindfleischhackplätzchen für Big Mac & Co. erfüllt. „Wir freuen uns, dass wir auch beim Rindfleisch weiterhin mit McDonald’s zusammenarbeiten

können und unsere Bauern von der Prämie für den höheren Tierschutzstandard profitieren“, erklärt Fritz Rothen, Geschäftsführer IP-Suisse.


4 Prozent des verkauften Rindfleisches in der Schweiz

McDonald’s Schweiz bezog im Jahr 2009 3.900 Tonnen Rindfleisch von Schweizer Bauern, denn für das Gastronomieunternehmen ist es wichtig, dass die Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung im Inland stattfindet. Die 3.900 Tonnen entsprechen etwas mehr als 4 Prozent der rund 90.000 Tonnen Rindfleisch, die jedes Jahr in der Schweiz konsumiert werden. (sbv)
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