Mehr als 200.000 Fische haben den Aufstieg gemeistert, seitdem dieser größte Fischweg Europas im vergangenen September in Betrieb ging, wie der Energiekonzern
Vattenfall am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Das hätten Biologen und Fischereiökologen des Instituts für angewandte Ökologie gezählt.
Nicht nur die Gesamtzahl, sondern auch die
Artenvielfalt habe die Experten überrascht, hieß es. Von Aal bis Zander hätten 38 verschiedene Fischarten über das Bauwerk elbaufwärts den Weg zu ihren Laichgebieten gefunden. Die wesentlich kleinere Fischtreppe am niedersächsischen Südufer der Elbe hätten hingegen nur 28 Fischarten bewältigt. Fischtreppen ermöglichen es den Wasserbewohnern, auf ihren Wanderungen über kleine Wasserbecken Hindernisse wie Stauwehre und Kraftwerksanlagen zu überwinden.
Die neue Anlage komme vor allem schwimmschwachen Fischen wie Stichling und Stint entgegen, hieß es. Rund 6.000 Stinte, die seit dem Bau des Stauwehrs Geesthacht 1960 nicht mehr im Oberlauf der Elbe angetroffen wurden, hätten nun den Aufstieg geschafft.
Die Fischtreppe ist mit 550 Metern Länge die größte derartige Anlage in Europa und kostete 20 Millionen Euro. Vattenfall hat die Treppe im Zusammenhang mit der Genehmigung des umstrittenen Kraftwerks Moorburg gebaut. Die Aufstiegshilfe soll sicherstellen, dass der Fischbestand in der Elbe langfristig nicht nur erhalten wird, sondern sich womöglich noch vergrößert. (dpa)