Sonne lässt Mensch, Tier und Pflanzen aufblühenEndlich Frühling: Der Sonnenschein hat die Menschen in vielen Orten Deutschland aufblühen lassen. Eisdielen und Cafés waren am Montag rappelvoll. In vielen Schwimmbädern drängten sich Sonnenanbeter, und an den Stränden der Ostsee wurden Strandkörbe aufgestellt. Auch die Tiere in den Zoos lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Gute Nachrichten gibt es auch für Gourmets: Die Weinreben haben die frostigen Tage gut überstanden, und der Spargel «geht ab wie Lucy».
- Eisdielen: «Ich freue mich, dass es endlich losgeht», sagt Ubri Calchera, Betreiber von vier Eiscafés und Eisdielen in Trier. «In den ersten Frühlingstagen haben wir extrem viel zu tun. Es läuft sehr gut.» Auch in Mainz lässt sich unter strahlend blauem Himmel gut ein Eis essen. Mit der Sonnenbrille auf dem Kopf genießt eine 54-jährige Unternehmensberaterin eine Crêpe mit Vanilleeis und Früchten. «Ich bin mein eigener Chef, deswegen kann ich mir den Luxus leisten, vor meinem Termin noch ein Eis zu essen», sagt sie.
- Strände: Am Ostseestrand von Travemünde brachten Vermieter am Montag die Strandkörbe in Stellung. «Strandkörbe wurden eilig in die Sonne gerückt», berichtete auch Melanie Jeschke, Sprecherin des Verbandes Mecklenburgische Ostseebäder, in Nienhagen bei Rostock. «Es geht endlich bergauf.»
- Schwimmbäder: Die Wärme lockte schon am Sonntag Hunderte Schwimmer in Freibäder, darunter in Frankfurt. 575 Gäste kamen nach Angaben der Bäderbetriebe der Stadt in das beheizte Bad im Stadtteil Hausen.
- Cafés: Klares Bild beim Café «Extrablatt» am Dom in Mainz: Draußen sind nahezu alle Stühle besetzt, drinnen sitzt kein einziger Gast. «Die Leute dürsten nach Sonne», sagt Barkeeper Kai Holländer. Auch der 51-jährige Axel Kolbe hat die Gelegenheit genutzt: «Ich bin dieses Jahr das erste Mal mit kurzen Ärmeln draußen. Ein geiles Gefühl», sagt der Rechtsanwalt.
- Tiere: Nicht nur die Menschen freuen sich über die Frühlingssonne, auch viele Zootiere genießen die warmen Temperaturen. «Die beiden älteren Schimpansen-Damen "Susi" und "Gerti" liegen in der Hängematte in der Sonne», berichtet Zoodirektor Jens-Ove Heckel vom Zoo Landau in Rheinland-Pfalz. Die Rotwangen-Schmuckschildkröten hätten den Schlamm im Flamingo-Graben verlassen und sonnten sich am Ufer. «Das ist immer ein untrügliches Zeichen, dass der Winter vorbei ist.»
- Wein: Auch die Reben in den Weinbergen bekommen jetzt ihre Portion Sonne. Dabei hat ihnen der lange Winter nichts ausgemacht. «Das war nicht tragisch, Reben treiben ohnehin erst in der zweiten Aprilhälfte aus», sagt Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) im pfälzischen Neustadt. «Den Winzern ist es sogar lieber, wenn die Pflanzen eher etwas später austreiben.» Dann sinke die Gefahr von Frostschäden.
- Spargel: Spargelfreunde können sich auf nächste Woche freuen: «Das jetzige gute Wetter lässt hoffen, dass es dann doch Spargel gibt», teilt die
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit. Die Kälte der vergangenen Wochen hatte die
Spargelernte verzögert. «Wenn jetzt die Sonne auf die doppelwandigen Folien strahlt, ist der Spargel nicht mehr zu bremsen. Der geht ab wie Lucy», sagt Kammersprecher Frieder Zimmermann. (dpa)