Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.05.2020 | 13:00

Frühling 2020 zeigte sich warm und zu trocken

Frühlingswetter 2020
Bild vergrößern
Ausgerechnet der Wonnemonat Mai zeigte sich leicht unterkühlt. Dennoch war der Frühling 2020 überdurchschnittlich warm und einer der sonnigsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Regen hingegen fehlte vielfach. (c) proplanta

Frühling in Rheinland-Pfalz zu warm - Bauern klagen über Trockenheit



«Wir bräuchten dringend Regen», heißt es an Rhein und Mosel. Bereits das Frühjahr war im Bundesland wohl zu warm. Und die Landwirte sind skeptisch, ob der Rest des Jahres spürbare Besserung bringt.


Der Frühling 2020 ist in Rheinland-Pfalz offenbar deutlich zu warm ausgefallen. Kurz vor Veröffentlichung der vorläufigen Auswertung der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeichnete sich ab, dass die Temperatur in den Monaten März, April und Mai etwa 2,1 Grad über der Vergleichsperiode liegen dürfte.

Zudem handelte es sich um ein extrem sonniges Frühjahr, so ein DWD-Sprecher. Bereits wenige Tage vor Monatsende waren bereits 165 Prozent des Sonnenschein-Solls erfüllt. Ganz anders sah es bei den Niederschlägen aus: Hier lag Rheinland-Pfalz nur bei etwa 62 Prozent des Sollwerts, aber immerhin noch ein Stück über den bundesweiten Werten von 57 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge.

Die Landwirte im Bundesland klagen massiv über starke Trockenheit. «Das ist wirklich ein großes Problem für die gesamte Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus», sagte Herbert Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau.

«Wenn es nicht bald ausgiebigen Regen gibt, ist die Futtergrundlage für viele viehhaltende Betriebe nicht mehr gewährleistet.» Die Trockenheit führe zu deutlichen Ertragseinbußen beim Grünschnitt. «Aber auch im Ackerbau, im Getreide, beim Raps, Kartoffeln und so weiter sind Einbußen zu erwarten - hinsichtlich der Menge und der Qualität.»

Zwar könnten die Betriebe ein Trockenjahr in der Regel durch Futterabsicherungen aus dem Vorjahr ausgleichen und verschmerzen. «Jetzt befinden wir uns aber im dritten Trockenjahr hintereinander.

Es gibt keine Puffer mehr, die Trockenheit schlägt also voll durch», betonte Netter. Die Folge seien Futterzukauf oder Verminderung des Viehbestandes. «Beides hat natürlich eine Minderung des Einkommens der Betriebe zur Folge. Viele werden in die Verlustzone abrutschen - mit Konsequenzen für die betroffenen Betriebe.»

«Die Situation ist nicht gut», sagte auch Reinhold Hörner vom Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd. «Die Trockenheit macht uns sehr zu schaffen. Wir leiden wirklich.» Die Landwirte würden schon lange auf Besserung warten, allerdings sei diese nicht wirklich in Sicht.

«Auch die jüngsten Niederschläge waren bildlich gesehen nur ein Tropfen auf den heißen Stein», meinte Hörner. Hinzu komme ein schädlicher Wind. «Man hat allmählich den Eindruck, dass es nur noch zu trockene oder zu nasse, aber keine normalen Jahre mehr gibt.»
dpa
zurück
Seite:1234
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Vorübergehend Regenwetter - Zum Feiertag hin wieder deutlich schöner

 Sommerwetter am Feiertag

 Wetterbesserung in Sicht - Temperaturen steigen

 Nach Kälteeinbruch: Frühlingswetter ist in Sicht

 Polarluft verharrt über Deutschland

  Kommentierte Artikel

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein