Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.06.2017 | 13:34

USA steigen aus Paris-Abkommen aus

Ausstieg aus Klimaschutz-Abkommen
Donald Trump zeigt der Welt die kalte Schulter: Die USA verlassen das Pariser Klimaschutzabkommen. Gegen den Rat von Freund und Feind. Trump argumentiert mit «America First». Dass die Rechnung aufgeht, glauben nicht viele. (c) proplanta

Welche Auswirkungen der Klimawandel jetzt schon hat



Die USA ziehen sich aus dem Klimaabkommen von Paris zurück. Wie stark das den Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung bremst, ist noch unklar. Klar ist hingegen, dass der globale Klimawandel schon heute immense Auswirkungen hat. Einige Beispiele:

Wetter: Geht die Erwärmung der Erde ungebremst weiter, werden extreme Unwetter mit schweren Stürmen und Überschwemmungen häufiger auftreten, warnen Klimaforscher. Sogenannte Jahrhunderthochwasser gab es in Deutschland in jüngster Zeit in immer kürzeren Abständen. Zum einen werden die feuchten Regionen der Erde immer noch feuchter, zum anderen drohen den trockenen Gebieten Dürreperioden mit schweren Folgen für die Landwirtschaft vor allem in Entwicklungsländern.

Temperaturen: Auf Klimaveränderungen reagieren Tiere, Pflanzen und Menschen empfindlich. Hitzewellen beeinträchtigen Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, besonders Kinder, Alte und Kranke müssen gesundheitliche Folgen fürchten. So erhöhen milde Winter zum Beispiel die Überlebensrate von Krankheitsüberträgern wie Mücken, Zecken oder Wanzen. Mit der Zunahme heißer Tage erhöht sich unter anderem die Konzentration von Ozon und Feinstaub in der Luft.

Pollen: Menschen, die ein Leben lang beschwerdefrei waren, bekommen vermehrt Allergien. Aus Sicht von Forschern der Universität Wien wachsen zum Beispiel Ambrosia-Pflanzen bei Wärme besser. Ihre Pollen lösen besonders oft Heuschnupfen aus. Zudem habe sich die Pollensaison insgesamt in Deutschland schon deutlich verlängert, sagt der Leiter des Allergie-Centrums der Berliner Charité, Torsten Zuberbier. Sie sei auch intensiver geworden.

Meeresspiegel: Die Erderwärmung lässt Gletscher und das Eis der Pole schmelzen. Steigt der Meeresspiegel immer weiter an, sind die Inseln und Atolle der Malediven zum Beispiel nach Schätzungen in rund 100 Jahren überflutet. Als Mahnung hielt die Regierung 2009 eine Kabinettssitzung unter Wasser ab - in Taucheranzügen. Umweltschützer fürchten unter anderem aber auch für die Nordseeküste dramatische Folgen: Wattflächen, Salzwiesen und Inseln könnten dauerhaft überschwemmt werden.

Pol-Eis: Die Meereisdecken an den Polen waren im März so klein wie nie in einem solchen Monat seit Beginn der Messungen 1981. Das teilten die US-Weltraumbehörde Nasa und die Klimabehörde NSIDC mit. Das Arktis-Eis am Nordpol gehe seit Jahren zurück, am Südpol gebe es hingegen keinen sicheren Trend. Die US-Klimabehörde NOAA geht davon aus, dass das Antarktis-Eis weniger vom globalen als vom regionalen Klima beeinflusst wird.

Korallen: Das weltgrößte Korallenriff, das Great Barrier Reef, vor Australien ist nach Expertenmeinung massiv vom Klimawandel betroffen. Forscher schreiben, große Teile der Stöcke seien bereits tot. Unter normalen Umständen leben Korallen mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen. Bei erhöhten Wassertemperaturen stoßen Korallen die giftig gewordenen Algen allerdings ab.

Meerestiere: Wegen der wärmeren Wassertemperaturen siedeln sich zum Beispiel in der Nordsee mittlerweile Sardinen, Anchovis und Pazifische Austern an. Dem kaltwasserliebenden Kabeljau wird es allerdings langsam zu warm - er zieht in nördlichere Gewässer. Die durchschnittliche Nordsee-Temperatur hatte 2016 mit 11,0 Grad den zweithöchsten Wert seit 1969. 2014 waren es 11,4 Grad.
dpa
zurück
Seite:12345678
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise in Fidschi

 Geld für klimaangepasstes Waldmanagement fließt wieder

 Superhelden für den Klimaschutz: Niedersachsen will Moore schützen

 Bayern will Heizen mit Holz vorantreiben

 Für Energie-Ziele mehr als 700 Milliarden Euro bis 2030 nötig

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa