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26.03.2013 | 08:05 | Dauerfrost 

Bauern und Gärtner leiden unter Winterwetter

Berlin - Der lange Winter verzögert die Aussaat auf den Feldern und das Setzen von Gartenpflanzen.

Acker im Winter
(c) proplanta
«Sorgen bereiten den Bauern derzeit vor allem die Frühkartoffeln», sagte der Sprecher des Deutschen Bauernverbands, Johannes Funke. «Diese Kartoffeln müssen bis Anfang April in den Boden. Bei Frost können sie aber nicht gelegt werden.»

Wegen der frostigen Temperaturen dürfte die Spargelsaison in diesem Jahr später als üblich beginnen. «Das Ostergeschäft fällt komplett aus», sagte am Montag der Chef des sächsischen Spargelverbandes, Holger Schöne, für seinen Bereich. «Bis Ostern passiert auf den Feldern nichts mehr.»

In Baden-Württemberg und Niedersachsen haben die Bauern bereits den ersten Spargel geerntet. Allerdings fällt die Ausbeute beispielsweise in Baden gering aus und mit rund 20 Euro pro Kilo werden echte Liebhaberpreise aufgerufen. «Die kalten Nächte haben das Wachstum empfindlich behindert», sagte der Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft (OGA) Nordbaden, Hans Lehar. «Wir sind ungefähr 14 Tage im Verzug.»

Auch auf frische Erdbeeren müssen die Kunden nach Angaben des Deutschen Bauernverbands noch etwas länger warten. Da selbst in Südeuropa vielerorts eisige Temperaturen herrschen, sind auch von dort keine Lieferungen zu erwarten. Das Wintergetreide hingegen dürfte das verlangsamte Wachstum nach Funkes Einschätzung bis zum Sommer wieder aufgeholt haben.

Der Bundesverband Zierpflanzen hat in den ersten Monaten des Jahres einen deutlichen Absatzrückgang bei Frühlingspflanzen registriert. «Normalerweise geht das Geschäft Ende Februar bis Anfang März richtig los», sagte Geschäftsführerin Gabriele Harring. Weil in vielen Teilen Deutschlands noch immer strenger Frost herrsche und nicht gepflanzt werden könne, seien bislang viel weniger Frühlingsblüher wie Primeln und Stiefmütterchen verkauft worden als in den Vorjahren. (dpa)
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