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20.12.2009 | 19:43 | Winterwetter  

Bundesliga bibbert - «20 Grad die Grenze»

Frankfurt/Main - Balljungs in ärztlicher Behandlung, Fans wie schockgefrostet und Profis mit Eisbeinen:

Bundesliga bibbert - «20 Grad die Grenze»
Die Bundesliga bibberte am letzten Spieltag vor der Winterpause wie selten zuvor. «Ich habe meine Füße die erste halbe Stunde kaum gespürt, erst dann sind sie aufgetaut», sagte Leverkusens Matchwinner Toni Kroos nach dem 3:2- Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, dabei hatte er auch im tiefgekühltem Zustand ein Tor erzielt. Beim «Klimagipfel» VfB Stuttgart gegen 1899 Hoffenheim am Samstagabend fiel das Thermometer auf 17 Grad unter Null. Regeln, ab wann nicht mehr gespielt werden darf, gibt es nicht. «Aber ich denke, dass minus 20 Grad eine Grenze wäre», sagte Eugen Strigel, Schiedsrichter-Lehrwart des DFB.

In Hannover mussten bei minus 13 Grad in der Halbzeit drei Balljungen ärztlich versorgt werden, die wohl in Fußballschuhen statt in warmen Stiefeln ihren Dienst taten. In Dortmund gingen die BVB- Fans trotz der beißenden Kälte sogar in die Verlängerung: Mit einer 30-minütigen Show im Stadion läutete der Club die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum ein. «So richtig Fußball war nicht möglich auf dem Platz», sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem 1:0 gegen Freiburg.

Zwar ist in der 1. und 2. Liga Rasenheizung vorgeschrieben, dennoch lag auf den meisten Plätzen Schnee. Für Dortmunds Lucas Barrios war das eine Premiere - dennoch gelang dem Argentinier das Tor des Tages. Spielabsagen wegen Kälte gab es noch nie im Oberhaus, nur wegen Unbespielbarkeit des Platzes oder weil die Anfahrtswege nicht zugänglich waren. «Von Temperaturen steht in den Regeln nichts. Aber ein Schiedsrichter würde natürlich reagieren, wenn eine Gesundheitsgefährdung vorliegt», erklärte Strigel. Dies wäre der Fall, wenn zu bäriger Kälte noch Eisregen oder heftiger Wind dazukäme.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung - das gilt auch im Fußball. Für die Spieler sind Mützen, Handschuhe und Strumpfhosen erlaubt. Der Weltverband FIFA schreibt lediglich vor, dass Stutzen und kurze Hosen über der langen Beinkleidung getragen werden müssen. Davon machten zum Vorrunden-Abschluss aber nur wenige Profis Gebrauch. Selbst die Torhüter Sven Ulreich und Daniel Haas beim Derby in Stuttgart liefen in kurzen Hosen auf. Die VfB-Profis Serdar Tasci und Sami Khedira, Bayerns Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Leverkusens Verteidiger Manuel Friedrich und andere spielten sogar in kurzärmeligen Trikots. Hoffenheims Ghanaer Isaac Vorsah pfiff auf Eitelkeit und Sprüche wie «Gelobt sei, was hart macht»: Er hatte als einziger im Derby eine Mütze auf. Beliebt sind jedoch die modischen schwarzen Schlauchschals, wie sie Hannovers Keeper Florian Fromlowitz öfter trägt.

«Bei diesen extremen Bedingungen haben wir selten gespielt», sagte Stuttgarts Trainer Christian Gross, der als Schweizer nicht so schnell zittert. Ob er in Skiunterwäsche auf der Trainerbank saß, blieb - wie bei seinen Kollegen - sein Geheimnis: Dass sich sein Kollege Ralf Rangnick bei der 1:3-Niederlage nicht für das Spiel erwärmen konnte, war jedoch kein Wunder: Der 51-Jährige hatte schicke schwarze, aber kaum wintertaugliche Lederschuhe an. (dpa)
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