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25.04.2022 | 08:37 | Tag des Baumes 

Der älteste, höchste und stämmigste: Weltweite Rekorde bei Bäumen

Berlin - Artenreiche Mischwälder sind Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem.

Tag des Baumes 2022
Sie können extremsten Wetterbedingungen und Naturgewalten standhalten. Vom Hochgebirge in Kalifornien bis zu den Seychellen im Indischen Ozean: Mancher Baum wartet mit einem mächtigen Rekord auf. (c) proplanta
Mit dem jährlichen Tag des Baumes am 25. April will die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf ihre Forderung nach einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder aufmerksam machen. In vielen Regionen der Welt zeigen Bäume ihren Facettenreichtum:

Der Höchste: Benannt nach einem Titan aus der griechischen Mythologie steht der Küstenmammutbaum «Hyperion» mit seinen stattlichen rund 116 Metern im kalifornischen Redwood National Park. Der genaue Standort wird dem Guinness-Buch der Rekorde zufolge nicht bekannt gegeben, um den geschätzt 600 bis 800 Jahre alten Riesen vor einem Besucheransturm zu schützen. Zum Vergleich: Der höchste Baum Deutschlands ist mit 67 Metern Höhe und dem weniger ehrfurchtsvollen Namen «Waldtraut vom Mühlwald» eine Douglasie in Freiburg.

Der Älteste: Auf mehr als 3.000 Metern Höhe thronte «Prometheus» wahrlich konkurrenzlos - war aber doch nicht unsterblich. Die gut fünf Meter hohe Borstenkiefer wurde 1963 auf dem Berg Wheeler im US-Bundesstaat Nevada gefällt. Wegen der verlangsamten Entwicklung in rauer Umgebung wird die Zeit zwischen Zögling und Abholzung trotz etwa 4.870 Baumringen auf rund 4.900 bis 5.200 Jahre geschätzt. «Es besteht eine gute Chance, dass es noch ältere Borstenkiefern gibt, die noch nicht datiert wurden», schreibt die US-Nationalparkbehörde.

Der Langlebigste: Noch am Leben, aber dafür etwas jünger als «Prometheus», ist «Methusalem» - auch eine Borstenkiefer - in den kalifornischen White Mountains auf 3.000 Metern Höhe. Mit rund 4.800 Jahren war sie lange Zeit der älteste nachweislich lebende Baum der Welt - bis um das Jahr 2010 ein Forscher ein namenloses Exemplar derselben Art in den White Mountains ausgemacht haben will, das angeblich fast 5.070 Jahre alt sein könnte. Schlussendlich bestätigt ist das nicht. Die genauen Standorte beider Bäume sind unbekannt.

Die größte Frucht: Ausschließlich auf der Inselgruppe im Indischen Ozean ist die Seychellenpalme zuhause. Eine Coco de Mer - oder auch Doppel-Kokosnuss - kann auf über 50 Zentimeter Durchmesser und mehr als 20 Kilogramm Gewicht kommen. Sie gilt als die erotischste Frucht der Welt: Sie selbst ähnelt einem weiblichen Schoß, der Blütenstand am Baum präsentiert sich wie ein meterlanger Penis. Wegen Bedrohungen wie Bränden, Holzeinschlag und Frucht-Wilderei gehört die Palme mit ihren nur noch rund 8.000 Exemplaren zu den gefährdeten Arten.

Der Stämmigste: Eine Sumpfzypresse im mexikanischen Ort Santa María del Tule ist für ihre mächtige Standfestigkeit bekannt. Für den «Árbol del Tule» verzeichnet das Guinness-Buch seit 2005 einen Stammumfang von rund 36 Metern (Durchmesser etwa 11,5 Meter). Doch es gibt auch andere Angaben: Die Stadtverwaltung nennt einen Durchmesser von 14,05 Metern, mexikanische Wissenschaftler schreiben 2020 sogar von 14,36 Metern auf Brusthöhe. Und der Baum wächst noch weiter.

Der Dickhäutigste: Riesenmammutbäume in der kalifornischen Sierra Nevada haben die mächtigste Rinde der Welt. Je nach Alter und Stammumfang kann die schwammige, rot-orange Borke dem Guinness-Buch zufolge bis zu 121 Zentimeter messen. Die bis zu mehr als 80 Meter hohen Riesen gehören zu den resistentesten Bäumen gegen Feuer, Krankheiten und Insekten. Sie können bis zu 3.400 Jahre leben. Nach der Extremhitze eines Waldbrandes lassen ihre Zapfen die Samen auf den Mineralboden fallen, den das Feuer hinterlassen hat.

Der Berühmteste: In dieser Welt kann jener Baum weder berührt noch besucht werden - denn er existiert nur im Glauben. Mitten im Garten Eden steht nach biblischer Überlieferung der Baum der Erkenntnis. Weil Adam und Eva gegen das Verbot Gottes verstoßen und von seiner Frucht kosten, werden sie aus dem Paradies vertrieben. Dass es sich dabei um einen Apfel handelt, ist nicht präzisiert. Der Grund für die später gebildete Tradition ist wohl der lateinische Begriff «malum»: Bei kurzem «a» bedeutet er «Unheil», mit langem Vokal «Apfel».
dpa
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