Den Ehrenpreis für herausragendes und langjähriges ehrenamtliches Engagement im Naturschutz verlieh Bundesumweltminister Peter Altmaier (
CDU) an Sachsen-Anhalts ehemalige Umweltministerin Heidrun Heidecke (Grüne). Sie arbeitet seit Jahren für den Umweltverband BUND.
Erstmals wurden auch mit 2.000 Euro dotierte Bürgerpreise an 20 kleinere Projekte vergeben. Die Auszeichnungen waren mit zusammen 250.000 Euro dotiert. Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto «Stadt braucht Natur».
Altmaier hob die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für den Naturschutz hervor. «An kaum einem anderen Ort ist die Entfremdung des Menschen von der Natur spürbarer als in den Städten», sagte er laut Redemanuskript. Aber die Chancen seien auch nirgendwo größer, viele Menschen neu für die Natur und den Erhalt der biologischen Vielfalt zu begeistern. Alle Preisträger hätten diese Chance erkannt und mit ihrer Vielfalt von Ideen gezeigt, wie sich das mit Leben füllen lasse.
Für das Projekt «Natürlich.WasSerleben Augsburg» erhält der dortige Landschaftspflegeverband als Träger ein Preisgeld von 84.000 Euro. Augsburg besitzt ein dichtes Netz von Fließgewässern mit 170 Kilometer Länge. Der Bevölkerung sollen diese Teile der Stadtnatur und ihre Funktionen nähergebracht werden. Zudem ist das Projekt Teil der Bemühungen der Stadt, mit ihrem fast 600 Jahre alten System der städtischen Wasserversorgung als Unesco-Welterbe anerkannt zu werden.
Das Berliner Projekt «Permakultur in Aktion - ein Bürgergarten entsteht» erhält 54.000 Euro. Auf einer 1.000 Quadratmeter großen Brache im Berliner Stadtteil Hellersdorf-Nord wollen Anwohner und Interessierte einen blühenden Nutzgarten anlegen. Der Garten soll auch als interkulturelle Kommunikationsplattform dienen und so die Integration von Bürgern jedes Alters, Geschlechts, Bildungsstandes und verschiedener Herkunft fördern.
51.300 Euro vergab die Jury an die Stiftung «Bürger für Leipzig». Das Projekt «Natur findet Stadt-Kultur» setzt auf eine Seminarreihe zur Ausbildung ehrenamtlicher Parkpfleger. Geplant sind praktische Pflegeeinsätze in Park- und Grünanlagen der Stadt sowie kulturgeschichtliche, botanische und vogelkundliche Exkursionen.
Heidrun Heidecke konnte wegen anderer Verpflichtungen den mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis nicht persönlich in Empfang nehmen. Der Preis sei Anerkennung für die vielen Freiwilligen, die in der Goitzsche-Wildnis bei Bitterfeld ihre Freizeit dem Schutz der Natur widmeten, schrieb sie in ihrer Dankesrede. Das gesamte Preisgeld gehe in die weitere Projektarbeit. Die Goitzsche-Wildnis umfasst rund 1.000 Hektar Wald-, Wiesen- und Wasserflächen auf dem Gebiet eines früheren Braunkohletagebaus. Seit Mitte der 90er Jahre betreut der
BUND, für den Heidecke tätig ist, das Gebiet. (dpa/bb)