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01.09.2011 | 05:48 | Wetterrückblick August 2011 

Deutschlandwetter im August 2011: Ein warmer und nasser Monat

Offenbach - Die im Juli begonnene überwiegend wechselhafte Witterung setzte sich im August weiter fort. Allerdings lag das Temperaturniveau nun deutlich höher.

Deutschlandwetter im August 2011
(c) proplanta
Im letzten Monatsdrittel konnte sich in einigen Gebieten sogar vorübergehend nochmals heiße Luft tropischen Ursprungs durchsetzen. Bei Annäherung von kühlerer Luft entluden sich dabei oft heftige Gewitter. Insgesamt verlief der August warm und nass bei ausgeglichener Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.


Späte Hitzewelle mit anschließendem Temperatursturz

Der August 2011 überstieg mit 17,8 Grad Celsius (°C) in Deutschland sein vieljähriges Mittel von 16,5°C um 1,3 Grad. Im Gegensatz zu 2010, als einem heißen Juli ein erheblich kühlerer August gefolgt war, verlief der August in diesem Jahr deutlich wärmer als der Juli. Großen Anteil daran hatte heiße Luft tropischen Ursprungs, die vom 21. bis zum 26. besonders in einigen Gebieten Süddeutschlands dominierte. Dort kletterte das Quecksilber nochmals auf Werte um 35° C und an einigen Stationen wurden sogar die bisherigen Rekorde für die letzte Monatsdekade überboten. In Rheinfelden am Hochrhein konnte man am Nachmittag des 22. mit 36,7°C die bundesweit höchste Temperatur dieses Sommers ablesen. Manche Nächte brachten kaum Abkühlung. So blieb das Minimum verbreitet über 20°C, wie in Stuttgart-Neckartal am 22. und am 23. Der nachfolgende Wetterumschwung vollzog sich am 27. mit einem heftigen Temperatursturz: So  lag in Garmisch-Partenkirchen das Maximum am 26. bei 32,9°C, am 27. dagegen nur noch bei 12,1°C. Am frühen Morgen des 28. zeigte das Thermometer hier sogar 3,5°C.


Niederschlagsschwerpunkt nun im Norden

In Deutschland brachte der August 2011 durchschnittlich 96 Liter Regen pro Quadratmeter (l/m²) und damit um 24 Prozent mehr als das Soll von 77 l/m². Während die Regenfälle im Vergleich zum Vormonat im Osten deutlich nachließen, verlagerte sich der Niederschlagsschwerpunkt in den Norden. Kiel-Holtenau meldete mit 247 l/m² die bundesweit größte Monatssumme. In Westermarkelsdorf auf der Insel Fehmarn fiel mit 220 l/m² 446 Prozent des für diesen Ort gültigen Solls. Die höchste Tagesmenge wurde nach heftigen Gewittern am 6. in Kirchdorf auf der Insel Poel mit 57,6 l/m² gemessen, wovon 32 l/m² innerhalb nur einer Stunde niederprasselten. Starke Gewitter, verbunden mit Sturm und Hagel, entluden sich in schwül-heißer Luft auch in der zweiten Monatshälfte, vor allem vom 22. bis zum 26. Starke Windböen rissen am 26. einen Ast von einem Kastanienbaum an der Uferpromenade in Koblenz und erschlugen eine Frau.


Deutliches Süd-Nord-Gefälle beim Sonnenschein

Der August 2011 verfehlte mit 191 Sonnenstunden in Deutschland den Klimawert von 197 Stunden nur knapp. Während die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg teilweise von der Sonne verwöhnt wurden, versteckte sie sich im Norden häufiger hinter Wolken. Oldenburg war diesmal mit 123 Stunden der sonnenärmste deutsche Ort.
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