Das führte bei uns zu häufigen Regenfällen, anfangs auch zu heftigen Gewittern mit örtlich extremen Niederschlagsmengen und sogar Tornados. Hochdruckeinfluss und Sonnenschein waren von kurzer Dauer.
Die anfangs sommerlichen Temperaturen gingen im Monatsverlauf zurück und erinnerten vor allem im letzten Drittel eher an Herbst. Das Resultat war ein insgesamt kühler, nasser und sonnenscheinarmer August. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (
DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Zunächst noch sommerliche Temperaturen, später deutlich kühler
Mit 16,0 Grad Celsius (°C) lag die Temperatur um 0,5 Grad unter dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung sogar -1,5 Grad. Damit erlebte Deutschland erstmals seit 2006 wieder einen kühlen August.
Allerdings gehört er bei weitem nicht zu den kältesten Augustmonaten: In elf Fällen seit 1881 blieb das Monatsmittel unter 15,0°C, im Jahr 1912 lag es sogar nur bei 14,0°C. Auf der Vorderseite der Tiefdruckgebiete konnte anfangs noch schwülwarme Luft einfließen, in der das Quecksilber gebietsweise über 30°C kletterte. Grambow-Schwennenz in Vorpommern meldete dabei mit 31,8°C am 3. den höchsten Wert. Typisch für einen mitteleuropäischen Sommermonat, gelangte später in zunehmendem Maße frische Meeresluft nach Deutschland und die Temperaturen gingen deutlich zurück.
Besonders in der letzten Monatsdekade blieben die Tagesmaxima häufig unter 20°C und die Minima sanken örtlich bis in Gefrierpunktnähe, so am 25. in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit nur 0,6°C. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wurden an keinem Tag die 30°C überschritten.
Verbreitet recht nass, besonders in Schleswig-Holstein
Der August übertraf sein Soll von 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) mit rund 95 l/m² um 22 Prozent. In einem trockenen Streifen, der bogenförmig von Hannover über Mecklenburg-Vorpommern in den Raum Berlin verlief, fielen dagegen örtlich nur 25 l/m². Sonst war der Monat meist recht nass, vor allem dort, wo in der ersten Hälfte heftige Gewitter mit Starkregen mit extremen Tagessummen auftraten: Allein am 4. fiel in Cottbus in 24 Stunden mit 102,6 l/m² anderthalbmal mehr als sonst im ganzen August. Die größten Monatssummen fielen in Schleswig-Holstein mit rund 230 l/m².
Sonnenschein unter dem Durchschnitt
Die Sonnenscheindauer erreichte mit etwa 172 Stunden nur 87 Prozent ihres Solls von 197 Stunden. Den meisten Sonnenschein erhielt der äußerste Nordosten mit mehr als 240 Stunden auf Rügen. Am Alpenrand, im Sauerland und im Saarland versteckte sich die Sonne dagegen oft hinter Wolken. Dort kamen örtlich nur 120 Stunden zusammen.