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30.12.2011 | 09:00 | Wetterrückblick Dezember 2011 

Deutschlandwetter im Dezember 2011

Offenbach - Der Dezember 2011 war im langjährigen Vergleich sehr warm, ungewöhnlich nass und recht trüb. Nach dem extrem trockenen November mit ständigem Hochdruckeinfluss stellte sich das Wetter im Dezember völlig um.

Wetter Dezember 2011
(c) proplanta
Große Temperaturgegensätze führten über dem Nordatlantik immer wieder zur Bildung riesiger Tiefdruckgebiete, die über das nördliche Europa ostwärts zogen. So herrschten andauernd kräftige Westströmungen, die mit vielen starken Winden oder Stürmen sehr feuchte Meeresluft nach Deutschland transportierten. Das ließ winterlicher Witterung mit Schnee kaum eine Chance. Dadurch brachte der Dezember 2011 bei großer Nässe nur wenig Frost und Weihnachten verlief recht mild. Im Vorjahr hatte gerade zum Fest ganz Deutschland unter einer dicken Schneedecke gelegen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.


Einer der wärmsten Dezembermonate seit dem Beginn der Messungen

Der Dezember 2011 zeigte sich in Deutschland erheblich zu mild: Mit durchschnittlich 3,8 Grad Celsius (°C) betrug die Abweichung nach der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 +3,0 Grad, nach der Vergleichsperiode 1981-2010 +2,6 Grad. Damit landete er unter den mildesten fünf Dezembermonaten seit dem Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahr 1881. Noch wärmer waren lediglich 1918 mit 3,9°C, 1934 mit 4,8°C, 1974 mit 4,8°C und 2006 mit 4,4°C.

Die Temperatur lag im Dezember 2011 um 7,3 Grad höher als im recht kalten ersten Wintermonat des Jahres 2010. Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied auch in Sohland an der Spree, südlich von Bautzen: Während damals noch acht Nächte mit unter 20°C auftraten, konnte das Quecksilber diesmal dort nicht unter 6°C sinken. Kältester Ort war im Dezember 2011 Reit im Winkl mit -15,3°C am 20., den höchsten Wert meldete München Stadt am 2. mit 16,6°C.


Sehr nass, im Flachland verbreitet grüne Weihnachten

Dem außergewöhnlich trockenen November folgte 2011 ein sehr nasser Dezember: Mit 123 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen im Schnitt 175 Prozent des vieljährigen Klimawertes von 70 l/m². Damit zählt er zu den fünf niederschlagsreichsten Dezembern seit 1881. Die Tiefdruckwelle „Christoph" brachte am 4. in der Mitte und im Süden Deutschlands intensive Regenfälle und beendete die Trockenheit. In Beerfelden im Odenwald kam dabei mit 70,3 l/m² die bundesweit größte 24-stündige Menge zustande.

Orkantief „Joachim", das am 16. über den Nordrand der Mittelgebirge ostwärts zog, sorgte vor allem in Baden-Württemberg und Bayern für erhebliche Schäden durch schwere Sturmböen. Der Ausläufer des Tiefs „Louis" verwandelte die Gebiete im Westen und Süden am 20. in winterliche Landschaften. Doch der Schnee blieb nur kurze Zeit und nicht bis Weihnachten liegen.  Nassester deutscher Ort war im Dezember Freudenstadt im Schwarzwald mit 384 l/m².

Das sonnenscheinreiche Jahr 2011 endet mit einem trüben Dezember In dem sonnenscheinreichen Jahr 2011 stand am Ende mit dem Dezember noch ein recht trüber Monat: Mit 29 Stunden fehlten ihm 25 Prozent zum Soll von 38 Stunden. Bei vorherrschenden Südwestwinden profitierten die Gebiete im Lee östlich der Mittelgebirge und Alpengipfel. Sie hatten vergleichsweise viel Sonnenschein. So zeigte sich die Sonne in Wielenbach nördlich von Weilheim in Oberbayern mit 55 Stunden am längsten. Benachteiligt waren dagegen die Regionen im Weststau und die Berge selbst. Der Hoherodskopf im Vogelsberg kam dabei nur auf zwei Stunden.
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