Deutschlandwetter im Dezember 2012: Mild nach winterlichem BeginnOffenbach - Im Dezember 2012 dominierten in Deutschland meist Tiefdruckgebiete - erst mit Schnee, dann mit Regen. Sie lenkten anfangs oft kalte, später dann jedoch überwiegend milde Luft heran. |
(c) proplanta An Weihnachten herrschten dabei ungewöhnliche milde, geradezu frühlingshafte Temperaturen. Das ergab insgesamt einen etwas zu warmen, deutlich zu feuchten Dezember, mit leicht unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Anfangs recht kalt - zu Weihnachten jedoch frühlingshaft
Im Dezember lag die Durchschnittstemperatur in Deutschland mit 1,5 Grad Celsius (°C) um 0,7 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981-2010 betrug die Abweichung plus 0,3 Grad. Deutschland befand sich zunächst im Bereich skandinavischer Kaltluft. In Sohland, südlich von Bautzen, sank die Temperatur am 8. auf minus 22,4°C. Die Kälte wurde ab dem 14. von den Ausläufern des atlantischen Sturmtiefs "Nicki" nach Osten abgedrängt.
Zu Beginn des letzten Monatsdrittels verlief dann eine scharfe Luftmassengrenze quer durch Deutschland: In den Osten und Norden gelangte kalte Ostluft, während der Südwesten in milder Meeresluft verblieb.
Ausgerechnet zu Weihnachten erfolgte ein ungewöhnlicher Warmluftvorstoß, der frühlingshafte Temperaturen in ganz Deutschland brachte. So kletterte an Heiligabend das Quecksilber am Oberrhein teilweise auf neue Feiertags-Rekordwerte: Freiburg meldete 18,9°C und das etwas weiter nördlich gelegene Emmendingen-Mundingen 18,7°C. Nur 1977 und 1983 hatten die Menschen in Deutschland ein ähnlich warmes Weihnachtsfest erlebt.
Reichlich Niederschläge, erst Schnee, dann Regen
Bereits zum vierten Mal hintereinander übertraf der Dezember sein Soll von 70 Litern pro Quadratmeter (l/m²) recht deutlich: 2012 erreichte er mit rund 101 l/m² 144 Prozent des vieljährigen Durchschnitts. Zunächst fielen die Niederschläge überwiegend als Schnee, so dass sich vor allem in etwas höher gelegenen Gebieten eine beachtliche Schneedecke bildete. Am 11. lagen in Oberstdorf 82 cm, am 12. in Greifswald 31 cm und am 13. in Chemnitz 43 cm.
Der Übergang zu milder Witterung mit Regen verursachte vom 14. bis 16. sowie am 22. und am 23. in vielen Gebieten gefährliche Stra- ßenglätte. Hinter einer ausgeprägten Warmfront, setzte zu Weihnachten wieder mal Tauwetter ein - bis hinauf in die höchsten Gebirgsregionen. Vor allem in Süddeutschland kam es so verschiedentlich zu Hochwasser.
Die niederschlagsreichsten Gebiete lagen im Schwarzwald und im Sauerland: In Freudenstadt fielen im Dezember insgesamt 311 l/m², davon allein 52 l/m² am 27. Dagegen kamen in einem trockenen Streifen entlang der polnischen Grenze nur etwa 25 l/m² zusammen.
Sonnenscheinbilanz leicht negativ
In Deutschland blieb die Sonnenscheindauer im Dezember 2012 mit rund 35 Stunden um neun Prozent unter dem Soll von 38 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im Süden, wo beispielsweise München- Stadt mit 64 Stunden den höchsten Wert erreichte. Schlusslicht war diesmal der Kahle Asten im Sauerland mit lediglich 13 Stunden Sonne.
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