30.12.2012 | 15:09 | Wetterrückblick 2012
Österreich: Wetterrückblick Jahr 2012Wien - 2012
war österreichweit das siebent wärmste Jahr seit 1768, mit einer
Abweichung zum vieljährigen Mittel von plus 1,0° C |
(c) proplanta Damit bestätigt 2012
den Trend der letzten Jahrzehnte zu immer höheren Temperaturen, teilt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in einer ersten klimatologischen Bilanz des Jahres 2012 mit.
Alexander
Orlik, Klimatologe der ZAMG: „Den größten Beitrag zu diesem Ergebnis
lieferten März, Juni, August und November, die um 2,0 bis 2,8° C wärmer
als ihre vieljährige Monatsmittel waren. Deutlich zu kühl war nur der
Februar. Er war mit einer Abweichung von minus 3,8° C der kälteste
Februar seit 1986.“
Wärmerekorde in Lienz und am Sonnblick
An
einigen Wetterstationen der ZAMG war 2012 überhaupt das wärmste Jahr
der jeweiligen Messgeschichte. So verzeichnete Lienz mit einem
Jahresmittel von 8,9° C (plus 1,8° C über dem Mittel) den höchsten Wert
seit Messbeginn im Jahre 1854. In Millstatt, in Obervellach und am
Sonnblick war es das dritt wärmste Jahr seit Messbeginn.
Am
Sonnblick-Observatorium (3.109 Meter Seehöhe) registrierte die ZAMG am
30. Juni 2012 mit 15,3° C die höchste hier jemals gemessene Temperatur
(Messbeginn 1886).
Die absolut höchste Temperatur im Jahr 2012
wurde am 3. Juli in Bad Deutschaltenburg (NÖ) mit 38,3° C gemessen. Die
tiefste Temperatur des Jahres verzeichnete am 10. Februar die
Wetterstation am Sonnblick mit minus 29,3° C. Der tiefste Wert an einem
bewohnten Ort wurde am 6. Februar mit minus 28,9° C in Tannheim (T, 1100
Meter Seehöhe) registriert.
Im Westen und Süden nass und nahe an den Rekorden
2012
war besonders im Westen und Süden Österreichs ungewöhnlich nass. So
fiel in Vorarlberg und Nordtirol 10 bis 20 Prozent mehr Niederschlag als
im vieljährigen Mittel. In Osttirol, Kärnten, im südlichen Salzburg und
in Teilen der Steiermark war es sogar um 20 bis 50 Prozent mehr als im
Mittel.
An einigen Wetterstationen der ZAMG wurden heuer sehr
hohe Niederschlagssummen erreicht. So gab es in Innsbruck mit einer
Jahressumme von 1.200 Millimeter das dritt nasseste Jahr seit Beginn der
Messungen 1858. In Landeck (T, 970 mm) und Millstatt (K, 1.330 mm) war es
Platz 3 und in Döllach (K, 1.230 mm) Platz 2 in der Messgeschichte.
Eines
der stärksten Niederschlagsereignisse ereignete sich vom 19. bis 21.
Juli in der Obersteiermark, das unter anderem zur verheerenden Mure in
St. Lorenzen im Paltental führte. Am 20. Juli summierten sich in 24
Stunden von den Schladminger Tauern bis zu den Fischbacher Alpen
flächendeckend 50 bis 100 Millimeter Regen.
Sehr trocken war das
Jahr 2012 nur im östlichen Weinviertel sowie in Teilen des Mühl-, Inn-
und Hausruckviertels. Hier gab es um 10 und 30 Prozent weniger
Niederschlag als im vieljährigen Mittel.
Der absolut trockenste
Ort des Jahres war Hohenau an der March (NÖ) mit einer
Niederschlagssumme von 368 Millimeter (minus 25 Prozent zum Mittel).
Seit 1947 war es hier nur drei Mal trockener. Den absolut meisten
Niederschlag registrierte 2012 die ZAMG an der Wetterstation auf der
Rudolfshütte in den Hohen Tauern mit 2.450 Millimeter (2 Prozent weniger
als im Mittel).
Sonniger Südosten Österreichs
2012 gab es
österreichweit um 8 Prozent mehr Sonnenschein als im vieljährigen
Mittel. Am meisten Sonnenschein gab es dabei im Oststeirischen Hügelland
und im Südburgenland, mit einem Plus von 15 bis 27 Prozent. Bad
Gleichenberg (ST) ist mit 2330 Sonnenstunden im Bereich des Rekordes aus
dem Jahr 2003. Am längsten zeigte sich die Sonne 2012 in Güssing (B),
mit insgesamt 2.420 Stunden.
Schnee: Im Westen relativ viel, im Süden relativ wenig
Die
großen Niederschlagsmengen im Januar im Westen und nördlich des
Alpenhauptkammes sowie der kalte Februar sorgten in Vorarlberg, Tirol
und Salzburg für überdurchschnittliche Schneeverhältnisse. In Langen am
Arlberg summierte sich im Januar 357 cm Neuschnee, rund das doppelte des
vieljährigen Mittelwertes.
Besonders schneearm blieben 2012 vor allem
die südliche Steiermark, das Südburgenland sowie stellenweise Kärnten
und Osttirol. Am 29. Oktober lag unüblich früh im Großteil Österreichs
eine Schneedecke. Am 12. Dezember wurde in Bregenz mit 60 Zentimeter
eine neue Dezember-Rekordschneehöhe erreicht.
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