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22.11.2008 | 08:35 | Klimaschutz 

EU-Umweltagentur: «Weiter so» keine Option für Europas Energiesystem

Kopenhagen/Straßburg - Die EU-Umweltagentur (EEA) ruft mit alarmierenden Zahlen zu neuen Anstrengungen zum Klimaschutz in Europa auf.

EU-Umweltagentur
(c) proplanta
Der Energieverbrauch in Europa werde bis 2030 um 26 Prozent steigen, warnt die Kopenhagener Agentur in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Energie- und Umweltbericht 2008. Dabei würden fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl weiterhin die Hauptquelle sein. 80 Prozent der Treibhausgase kämen in Europa nach wie vor aus dem Energiesektor.

«Ein "Weiter so" ist keine Option für das Energiesystem», sagte EEA-Chefin Jacqueline McGlade bei der Vorstellung des Berichts im Straßburger Europaparlament. Darin verweist die Agentur auf nur bescheidene Fortschritte bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. Dem stehe ein massiver Anstieg des gesamten Energiebedarfs gegenüber. So beträgt der Anteil erneuerbarer Energien in Europa lediglich 8,6 Prozent (2005). Bis zu den von der EU angepeilten 20 Prozent im Jahre 2020 sei es «noch ein weiter Weg», betonte die EEA. Der Anteil fossiler Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch ging zwischen 1990 und 2005 nur geringfügig von 83 auf 79 Prozent zurück. Vor allem durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen ist die

Abhängigkeit Europas von Ölimporten weiter gewachsen. Der massiv steigende Gesamtbedarf an Energie wird vor allem mit zunehmendem Import von Erdgas aus Russland befriedigt. Für den von Energiekonzernen einhellig verlangten Ausbau der Atomkraft vermerkte die EEA, dass die Menge von hoch radioaktivem Abfall in Europa 2006 auf mehr als 30.000 Tonnen angestiegen ist. «Derzeit gibt es keine Einrichtungen zur dauerhaften Lagerung dieser Abfälle auf dem Markt», betonte die Agentur.

Bei den Privathaushalten konstatiert die EEA durch größere Häuser und den ständig wachsenden Einsatz elektrischer Geräte einen jährlichen Anstieg des Energieverbrauchs um 0,4 Prozent. Insgesamt macht der Privatkonsum 26,6 Prozent des europäischen Energieverbrauchs aus. Hier gebe es aber auch «das höchste Potenzial für Energieeffizienz», hieß es weiter. Dabei steht Europa bei den Entwicklungstrends alles in allem deutlich besser da als andere Weltregionen. Zwischen 1990 und 2005 sanken hier, vor allem durch den Zusammenbruch des früheren Ostblocks, die CO2-Emissionen um 3,5 Prozent. In den USA stiegen sie um 20 Prozent und in China auf das Doppelte an. (dpa)
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