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26.04.2011 | 21:59 | Feuerwalze 

Feuersbrunst verwüstet Naturschutzgebiet Hohes Venn

Eupen - Eine Feuerwalze hat rund ein Fünftel des belgischen Naturschutzgebietes Hohes Venn bei Aachen verwüstet.

Feuerwalze im Naturschutzgebiet Hohes Venn
(c) Duncan Noakes - fotolia.com
Der größte Brand in dieser Region seit 60 Jahren zerstörte Naturflächen von insgesamt rund 1.000 Hektar. «Zur Brandursache kann man noch nicht viel sagen. Offensichtlich war es eine Unachtsamkeit», sagte Einsatzleiter Claude Marchal am Dienstag. Zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Das Feuer brach am Ostermontag aus, als viele Ausflügler unterwegs waren.

«Wir sind mit einem ganz dicken blauen Auge davongekommen», sagte der Leiter des Forstamtes Elsenborn, René Dahmen. Die Natur werde sich schnell erholen. In fünf sechs Wochen werde alles wieder grün sein. Nur für die verkohlten Baumgruppen werde es so schnell keinen Ersatz geben.

Die befürchteten Torfbrände blieben aus. Die Löscharbeiten in dem Hochmoor werden schätzungsweise noch zwei bis drei Tage dauern, sagte Marchal. Es gebe keine Hinweise auf Brandstiftung.

Wegen der extremen Trockenheit war das Venn schon seit Wochen für Wanderer gesperrt, an den Randbereichen aber begehbar. Das Feuer brach am Nachmittag aus. In kürzester Zeit entstand eine Feuerwalze, die durchs Venn raste und mit dem Wind immer wieder die Richtung wechselte.

Rund 350 belgische und deutsche Feuerwehrleute kämpften verbissen gegen die Flammen und retteten in einer dramatischen Aktion einen Teil des «aktiven» und ökologisch höchst wertvollen Moors. Das Wasser kam aus großen Tankwagen, die bis zu 20.000 Liter fassen. Daneben waren Kettenfahrzeuge der Forstverwaltung im Einsatz.

Die Feuerwehr legte ihre Zentrale in ein Ausflugslokal. Als das Feuer zu nahe herankam, musste sie das Haus räumen. Die Nationalstraße zwischen Eupen und Malmedy - eine der Hauptverbindungen in den Süden Ostbelgiens - war gesperrt.

Normalerweise ist die Zeit zwischen Februar und März die brandgefährlichste Zeit im Hohen Venn. Dann müssen Wanderer mit weiträumigen Sperrungen rechnen. Das frische Gras ist dann noch nicht ausgetrieben. Bei dem trockenen Gras reicht ein Funke, um einen Großbrand zu entfachen. Aber so extrem trocken wie jetzt war es zuletzt 1947.
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