(c) proplanta Von den massenweise verfaulenden Algen geht einem neuen Gutachten zufolge eine tödliche Gefahr für Menschen und Tiere aus. An einigen Stellen der Region seien in der Luft Schwefelwasserstoff-Konzentrationen gemessen worden, die nach einigen Minuten zum Tod führen könnten, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Regierungsbericht. Die Experten empfehlen, die betroffenen Strandabschnitte für Touristen und Anwohner zu sperren. Reinigungskräfte sollten nur mit Gift- Messegeräten in die Gebiete dürfen.
Premierminister François Fillon brach wegen der gefährlichen Algenpest seinen Sommerurlaub ab. Die Regierung werde sich darum kümmern, dass die am meisten betroffenen Strände so schnell wie möglich gereinigt würden, sagte er am Donnerstag bei einem Ortstermin in Saint-Michel-en-Grève. Das neue Gutachten zeige eindeutig, dass von den Algen eine Gefahr für die Gesundheit ausgehe.
In Saint-Michel-en-Grève war vor Kurzem ein am Strand reitender Mann auf einem Algenteppich bewusstlos zusammengebrochen. Sein Pferd starb. Beide wurden vermutlich Opfer von Schwefelwasserstoff, der sich beim Zersetzen angeschwemmter Algen gebildet hatte. Auch der Tod mehrerer Hunde sowie eines Joggers in früheren Jahren werden nun mit den Algen in Zusammenhang gebracht.
Seit Jahren wuchert in der Bretagne der Meersalat von Mai bis Oktober in Küstenzonen mit wenig Wasseraustausch. Das Pariser Umweltministerium macht dafür den hohen Nitrateintrag durch die Landwirtschaft verantwortlich. Jährlich werden in der Bretagne 70.000 Kubikmeter abgestorbenen Meersalats eingesammelt. Doch in Uferregionen mit weichem Grund lässt man die Algen einfach verrotten, weil die schweren Räumgeräte dort einsinken würden. (dpa)
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