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10.04.2009 | 13:51 | Wölfe 

Junger Wolf kehrt zum Rudel zurück

Bonn/Dresden/Potsdam - Der Anfang März mit einem GPS- Sender ausgestattete junge Wolfsrüde ist nach einem zweieinhalbwöchigen Ausflug wieder in das Gebiet seines Rudels, im Nordosten Sachsens zurückgekehrt.

Wolfsrüde
(c) Petra Kohlstädt - fotolia.com
Nachdem er sich einige Tage auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog aufgehalten hatte, lief er in nur dreieinhalb Tagen wieder ins Gebiet des Nochtener Rudels zurück. Dabei weilte er kurz im Raum Luckau, um von dort weiter in Richtung A 13 zu laufen, die er am 23.03. in der Nähe von Klein Mehßow querte. In der gleichen Nacht befand er sich später nördlich von Großräschen. Er nahm auf dem Rückweg fast die gleiche Route wie auf dem Hinweg, legte die Distanz aber insgesamt schneller zurück. Die letzte Tagesetappe umfasste sogar 75 km Luftlinie. Am 24.03.2009 gegen 13:00 Uhr war er wieder im Gebiet des Nochtener Rudels. Seither bewegt er sich eher kleinräumig.

Sein ebenfalls 10-Monate alter Bruder, der seit Mitte März 2009 einen Sender trägt, hat sich indes aus dem Gebiet der Eltern bislang nicht entfernt. Er hielt sich in den letzten zwei Wochen vornehmlich in der Heide- und Teichlandschaft südlich des Truppenübungsplatzes Oberlausitz auf, die zum Territorium des Nochtener Rudels gehört.

Junge Wölfe verlassen das Revier der Eltern meist im Alter von 1-2 Jahren, um ein eigenes Revier zu finden. Die Beobachtung des jungen Rüden aus dem Nochtener Rudel ist ein Beispiel dafür, dass einzelne Jungwölfe weite Exkursionen unternehmen, noch bevor sie sich endgültig von ihrem Rudel lösen.

Die beiden Wölfe wurden im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungs-Vorhabens „Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland“ besendert. Das Projekt wird im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Mit dem Forschungsprojekt soll das Verhalten von abwandernden Wölfen erforscht werden. Die Erkenntnisse zum Ausbreitungsverhalten können in Managementpläne einfließen und auch bei der gezielten Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum Neubürger Wolf genutzt werden. (BfN)
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