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26.05.2009 | 13:40 | Klimapolitik 

Keine Bewegung vor UN-Klimagipfel

Paris - Vor dem UN-Klimagipfel Ende des Jahres in Kopenhagen gibt es unter den wichtigsten Teilnehmerländern noch keine Annäherung.

UN-Klimagipfel 2009
(c) proplanta
Bei einem Vorbereitungstreffen der 16 größten Industrie- und Schwellenländer in Paris konnten sich die Parteien am Dienstag nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Derweil sprachen sich in Kopenhagen mehr als 700 Unternehmensvertreter aus aller Welt für Sofortmaßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels aus, ohne sich aber auf konkrete Schritte festzulegen. Ziel müsse die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf zwei Grad sein.

Kurz vor Abschluss des Vorbereitungstreffens in Paris erklärte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: «Es gibt keine Bewegung.» Er müsse sagen, «dass die Erwartungen, die wir alle miteinander hatten (...), nicht bestätigt worden sind». Die Parteien hätten nur altbekannte Standpunkte vorgetragen: «Es gibt keine wirklichen Fortschritte zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen - weder in der Frage, wie verringern wir die Treibhausgasemissionen, noch in der Frage, wie finanzieren wir Anpassung oder Technologietransfer.»

Bei dem UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen soll eine neue globale Klimavereinbarung als Nachfolger des Kyoto-Abkommens von 1997 beschlossen werden. Bis dahin soll es weitere Vorbereitungstreffen geben. Gabriel äußerte am Dienstag die Hoffnung, dass sich dabei noch etwas bewegt. Er zeigte sich auch darüber enttäuscht, dass in Paris das Problem der Anpassung an den Klimawandel nicht angegangen wurde.

Europa ist nach seinen Angaben bereit, bis zu 50 Prozent aus den Einnahmen des Emissionshandels für internationale Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Die USA haben zuletzt eine Reduzierung der Treibhausgase um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 ins Auge gefasst - allerdings im Vergleich zum Jahr 2005. Die EU will den Ausstoß bis 2020 um mindestens 20 Prozent senken - und zwar im Vergleich zum Jahr 1990. Falls andere Länder mitziehen, ist die EU sogar zu einer Reduzierung um 30 Prozent bereit.

Bei dem am Dienstag in Kopenhagen zu Ende gegangenen dreitägigen «Wirtschafts-Gipfel zum Klimawandel» hatte unter anderem UN- Generalsekretär Ban Ki Moon mangelndes Engagement von Unternehmen beim Klimaschutz kritisiert. Auch der frühere US-Vizepräsident Al Gore forderte die Wirtschaft zu sofortigem und massivem Einsatz auf.

Nicht-Regierungsorganisationen äußerten sich kritisch, dass sich die Unternehmensvertreter in ihrer Schlusserklärung nicht auf konkrete Ziele für die Verminderung von CO2-Emissionen festlegten. (dpa)
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