„Im Bereich der kommunalen Abwasserbehandlung sind wir auf dem richtigen Weg. Der neue Lagebericht 2009 zur kommunalen Abwasser- und Klärschlammentsorgung verdeutlicht den guten Stand bei der Umsetzung rechtlich vorgegebener Anforderungen an Ausstattung und Betrieb von öffentlichen Kläranlagen“, so Woidke. Nach den vorgelegten Zahlen haben sich die Anstrengungen zur Schaffung einer ordnungsgemäßen Abwasserentsorgung in unserem Land gelohnt. Durch moderne Kläranlagen konnte die Gewässerbelastung bei Phosphor und Stickstoff erneut reduziert werden. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag für den Gewässerschutz nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) dar. „Dieser große Erfolg wurde in kommunaler Verantwortung erzielt. Das Land und die Europäische Kommission haben diese Arbeit zwischen 1991 und 2008 finanziell mit rund 985 Mio. Euro gefördert“, betont Woidke.
Nach EU-Recht muss alle zwei Jahre ein Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und die Entsorgung von Klärschlamm vorgelegt werden. Der Bericht 2009 ist der sechste seiner Art.
Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Zweckverbänden und Ämtern, dem Landesumweltamt Brandenburg, den Wasserbehörden und dem Agrar- und Umweltministerium kann anhand des aktuellen Lageberichts der erreichte Stand im Bereich der ordnungsgemäßen Abwasserbeseitigung wiederum nicht nur gemeindegenau, sondern sogar ortsteilscharf abgebildet werden. Vor diesem Hintergrund ist der Bericht für alle Beteiligten eine außerordentlich wichtige Informations- und Planungsgrundlage.
Mit Stand zum 31. Dezember 2007 betreiben die Gemeinden, Zweckverbände und Ämter 252 Kläranlagen, wobei der mittlere Auslastungsgrad der Abwasserbehandlungsanlagen rund 91 Prozent beträgt. Neben der Behandlung des von rund 2,4 Mio. Einwohnern anfallenden Abwassers werden die Kapazitäten auch für die Reinigung von Abwasser aus Gewerbe und Industrie benötigt. Dieses Abwasser macht im Schnitt ein Drittel des Kläranlagenzuflusses aus. Ende 2007 waren 84 Prozent der brandenburgischen Bevölkerung – dies entspricht 2,1 Mio. Einwohnern - über eine öffentliche Kanalisation an Brandenburger und Berliner kommunale Kläranlagen angeschlossen. Zum Vergleich lag 1990 der Anschlussgrad der Bevölkerung an öffentliche Kläranlagen bei etwa 52 Prozent - nicht eine der größeren Abwasserbehandlungsanlagen entsprach den bundesdeutschen Anforderungen.
Derzeit behandeln weniger als 4 Prozent der Brandenburger ihr Abwasser in Kleinkläranlagen. Die Entsorgung muss dabei einer Reinigung in kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen gleichwertig sein. Das setzt sowohl eine mechanische als auch eine biologische Reinigungsstufe voraus, da eine Untergrundverrieselung die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen alleinig nicht erfüllen kann.
Darüber hinaus wird das von 12 Prozent der Bevölkerung anfallende Abwasser in abflusslosen Gruben gesammelt. Dieses Abwasser wird durch eine wiederkehrende Abfuhr durch die kommunalen Aufgabenträger der Abwasserbeseitigung ebenfalls auf öffentlichen Kläranlagen entsorgt.
Ingesamt lassen über 96 Prozent der Bevölkerung des Landes Brandenburg ihr Abwasser in öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen reinigen.
Der Lagebericht 2009 ist abrufbar unter dem Link
Lagebericht Abwasser (PD)