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15.09.2023 | 15:24 | Klimaschutzbewegung 

Mehrere tausend Demonstranten bei Fridays for Future in Berlin

Berlin / Hamburg / Köln - Einige tausend Menschen haben in Berlin an einer Demonstration der Klimaschutzbewegung Fridays for Future teilgenommen.

Klimaschutzforderungen
Vor allem jüngere Menschen folgten in Berlin dem Aufruf von Fridays for Future zum Protestieren. Bei der Demonstration am Brandenburger Tor kamen aber wohl nicht ganz so viele zusammen, wie angemeldet waren. (c) proplanta
Die Demonstranten versammelten sich am Freitagmittag am Brandenburger Tor und zogen nach einer Auftaktkundgebung durch das Regierungsviertel. Die Polizei sprach von 3.000 Teilnehmern. Fridays for Future wollte eine eigene Zahl am frühen Nachmittag veröffentlichen. Angemeldet waren bei der Polizei 10.000 Teilnehmer.

Fridays for Future hatte für Freitag zu einem weltweiten sogenannten Klimastreiktag aufgerufen. In Deutschland waren in mehr als 245 Orten Demonstrationen für mehr Maßnahmen für den Klimaschutz geplant. Die Aktivisten fordern von der Bundesregierung die Einführung eines Klimagelds und die Verschärfung des Klimaschutzgesetzes. Das geltende Klimaschutzgesetz sieht vor, den klimaschädlichen Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.

Unter den Demonstranten in Berlin waren sehr viele jüngere Menschen, dem Augenschein nach viele im Alter von Schülern. Sie riefen immer wieder in Sprechchören: «Wir sind laut, wir sind viele, haltet euch an Klimaziele» und forderten «Klimagerechtigkeit». Auf Transparenten stand «Klimaschutz ist Grundrecht» und «Profit heute, tote Welt morgen». Zu sehen waren auch Fahnen der Umweltschutzinitiativen Greenpeace und BUND und der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Die bekannte Vertreterin von Fridays for Future, Luisa Neubauer, rief bei der Auftaktkundgebung: «Es ist eine historische Zeit. Lassen wir zu, dass es immer so weitergeht, oder stellen wir uns dagegen? Das sind die großen Fragen der Zeit.»

Seit fünf Jahren gebe es Fridays for Future und seit fünf Jahren würden Klimaziele «zerfasert» und «man trampelt darauf herum», sagte Neubauer. «Es ist ein Skandal.» Die Popband Juli spielte ihren Hit «Perfekte Welle» und rief den Demonstranten zu: «Ihr habt alles Recht der Welt, hier zu sein.»

Vor fünf Jahren, im August 2018, hatte sich die damals 15 Jahre alte schwedische Schülerin Greta Thunberg zum ersten Mal vor ihre Schule gesetzt und für den Klimaschutz gestreikt - und so letztlich die Bewegung Fridays for Future ins Leben gerufen.

Zur Teilnahme an den Demonstrationen von Fridays for Future hatte auch die Klimaschutzgruppe Letzte Generation aufgerufen. Sie will ab diesem Montag in Berlin mit einigen hundert Unterstützern und erneuten Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmer an der Fahrbahn festkleben, protestieren.

Ein Sprecher von Fridays for Future kritisierte diese Protestform. «Wir haben in den vergangenen zwei Jahren gesehen, dass Straßenblockaden keine große gesellschaftliche Unterstützung genießen», sagte Pit Terjung dem «Tagesspiegel». Nötig seien sichtbare Mehrheiten und keine Klebe-Aktionen, «damit wir politischen Druck erzeugen, und das macht Fridays for Future seit fünf Jahren.»
dpa
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