Bundesweit stehen am 2. und 3. Oktober mehr als 100 fachkundig geleitete Exkursionen im Programm des NABU und des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV). „Wer schon immer einmal wissen wollte, welche Vogelarten zur Zugzeit zu beobachten sind und wie man ziehende Vögel in einem Schwarm identifizieren kann, der hat am Birdwatch-Wochenende Gelegenheit, sich einer der zahlreichen NABU-Exkursionen anzuschließen und den Vogelzug live mitzuerleben“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Alternativ kann auch jeder auf eigene Faust zum Fernglas greifen und seine Beobachtungen im Internet unter
www.birdwatch.de melden.
Millionen von Zugvögeln verlassen im Herbst ihre Brutgebiete, um der Nahrungsknappheit zu entfliehen, die der Winter mit sich bringt. Auch Zugvögel aus dem Norden und Nordosten unseres Kontinents werden in dieser Zeit über Deutschland erwartet. An geeigneten Rastplätzen wie dem Niederrhein, dem Wattenmeer, entlang der Ostseeküste oder des Rheins werden sie „auftanken“ und weiterziehen oder aber den Winter über bei uns Station machen.
„Der Vogelzug bietet jedes Jahr ein faszinierendes Naturschauspiel. Im Internationalen Jahr der Artenvielfalt wollen wir außerdem deutlich machen, wie bedroht viele Zugvogelarten inzwischen sind“, sagte Markus Nipkow, Ornithologe und Vogelschutzexperte des NABU. Notwendig sei ein grenzüberschreitend wirksamer Schutz ihrer Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete. Die Europäische Union verfüge nicht zuletzt mit der EG-Vogelschutzrichtlinie über geeignete Instrumente, dennoch lauerten auf die Vögel zahlreiche Gefahren, die von der illegalen Vogeljagd bis zur Zerstörung wichtiger Rastgebiete entlang der Zugroute reichten.
Am „European Birdwatch“, dem internationalen Wochenende der Zugvogelbeobachtung, beteiligen sich diesmal 28 Länder. Er wurde 1997 von BirdLife International ins Leben gerufen. In Deutschland übernimmt der NABU die Auswertung der eingehenden Meldungen und wird bereits am Sonntagabend (3. Oktober) um 18 Uhr die ersten Ergebnisse präsentieren. Aktuelle Infos rund um den Birdwatch und eine Terminübersicht der angebotenen Exkursionen gibt es im Internet unter
www.birdwatch.de. (nabu)
