(c) proplanta Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärte am Freitag: «Auch 500 Tage nach dem Startschuss für die flächendeckende getrennte Bioabfallsammlung in ganz Deutschland kommen zahlreiche Landkreise und kreisfreie Städte ihrer gesetzlichen Pflicht gar nicht oder nur unzureichend nach.» In zahlreichen Landkreisen und kreisfreien Städten fehle es an verbraucherfreundlichen Abhol-Systemen für Bioabfälle.
Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller sagte, wer kein Trennsystem anbiete oder von den Bürgern verlange, Biomüll mit dem eigenen Auto kilometerweit durch den Landkreis zum nächsten Wertstoffhof zu fahren, nehme bewusst in Kauf, dass weiterhin jährlich mehrere Millionen Tonnen kostbarer Bioabfälle im Restmüll entsorgt würden.
Der Deutsche Landkreistag wehrte sich gegen die Kritik. Der Beigeordnete Kay Ruge sagte auf Anfrage, der Gesetzgeber habe Ausnahmen von der Pflicht zum getrennten Sammeln vorgesehen, und zwar dort, wo diese «technisch unmöglich oder mit Blick auf die Gebührenzahler wirtschaftlich unzumutbar» sei. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht vor, dass Bioabfälle spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt zu sammeln sind.
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