Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2017 | 14:50 | Feinstaub-Hotspot Neckartor 

Neuer Feinstaubalarm in Stuttgart war absehbar

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart hat den ersten Feinstaubalarm der Saison ausgelöst. Von Montag um 18.00 Uhr an müssen Kamine, die nur der Gemütlichkeit dienen, demnach aus bleiben.

Feinstaubalarm in Stuttgart
Stuttgarter und Pendler sollten sich auf Fahrten mit Bus und Bahn einstellen: Die Stadt hat den ersten Feinstaubalarm der neuen Saison ausgerufen - und dann sollten Autos am besten stehenbleiben. Ob der Aufruf hilft, ist aber ungewiss. (c) proplanta
Ab Mitternacht sind Autofahrer aufgerufen, den Wagen stehen zu lassen. Erwarten die Experten an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre wird der Alarm ausgelöst. «Wir haben eine Wetterlage, wo alle Faktoren erfüllt sind», erklärte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dazu zählen demnach auch fehlender Niederschlag und nur schwacher Wind. Der DWD hatte das Auslösen des Alarms bereits erwartet.

Feinstaubalarm gibt es seit Anfang 2016. Nach Angaben des Deutschen Städtetags ist Stuttgart bundesweit die einzige Großstadt, die dem Kampf gegen gesundheitsschädlichen Feinstaub damit begegnet. Die Werte an der besonders belasteten Messstation am Neckartor waren zuletzt stetig gestiegen. Am Samstag wurde ein Tagesmaximum von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erwartet, wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz hervorgeht. Erlaubt sind 50 Mikrogramm. Die neue Alarmperiode geht vom 15. Oktober bis 15. April 2018.

Die Dauer des aktuellen Alarms ist der Stadt zufolge noch offen. Er dürfte dem DWD-Meteorologen zufolge mindestens bis Mittwoch dauern - so lange ist im Südwesten sonniges und trockenes Wetter vorhergesagt. Am Donnerstag und Freitag wird leichter Niederschlag erwartet, so dass es eine Alarmpause geben könnte. Das sei aber noch ungewiss. «Der Alarm könnte trotzdem bestehen bleiben.» Grund sei, dass es am kommenden Wochenende nach derzeitigen Prognosen wieder trocken und windstill werde - dann gebe es ohnehin wieder Alarm.

Wie viele Stuttgarter und Pendler dem über Banner, Radio oder soziale Medien verbreiteten Aufruf zum Umstieg auf Bus und Bahn folgen, lasse sich nicht klären, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne). «Aber die Stadtbahnen sind dann schon voll.» Schätzungen aus der Anfangszeit des Feinstaubalarms lassen allerdings vermuten, dass die Wirkung überschaubar ist. Busse und Bahnen registrierten nur rund fünf bis sechs Prozent mehr Fahrgäste.

Am Montag startet den Angaben zufolge zudem eine Nassreinigung der Straßen rund um Deutschlands Feinstaub-Hotspot Neckartor. Bis zum Ende der Alarmsaison im April werde das rund 600.000 Euro kosten. Ziel sei es, Dreck aufzusaugen, bevor er durch den Verkehr zu Feinstaub zerrieben wird.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Parlament stimmt für strengere Grenzwerte gegen Luftverschmutzung

 Saharastaub verzieht sich

 97 Prozent weniger Ultrafeinstaub durch Elektrofilter bei Kaminöfen

 EU-Parlament stimmt für neue Schadstoffregeln für Industrie und Bauern

 Künftig sollen strengere Grenzwerte für Schadstoffe in der EU gelten

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger