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31.10.2016 | 07:00 | Streuobstbestände 
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Niedrige Obstpreise gefährden biologische Vielfalt

Stuttgart/Nagold - Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) macht sich angesichts der niedrigen Obstpreise Sorgen um die Streuobstbestände im Südwesten Deutschlands.

Streuobstbestände
(c) proplanta
So berichtete der NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke auf dem Streuobstsymposium am vergangenen Donnerstag (27.10.) in Nagold, dass die baden-württembergischen Keltereien dieses Jahr in der Regel pro Dezitonne Früchte nur zwischen 5,50 Euro und 9 Euro bezahlten. Allerdings seien für einen wirtschaftlichen Streuobstbau nach verbandseigenen Kostenkalkulationen Preise zwischen 20 Euro/dt und 25 Euro/dt notwendig.

„Die niedrigen Obstpreise sind eine wesentliche Ursache dafür, dass Streuobstwiesen vielerorts mehr schlecht als recht gepflegt werden“, stellte Goedecke fest. Nach Einschätzung des NABU-Referenten können öffentliche Fördermaßnahmen wie Baumschnittkurse und finanzielle Hilfen ihre Wirkung für die biologische Vielfalt im Land so lange nicht richtig entfalten, wie die Streuobstpreise im Keller bleiben.

„Mittelfristig ist ein Großteil der Bestände gefährdet und damit der Lebensraum von mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten“, warnte Goedecke. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, unterstütze der NABU die sogenannte Aufpreisvermarktung. Dabei erhielten Landwirte und andere Bewirtschafter einen Aufpreis für ihr Obst, wenn sie sich verpflichteten, nur Äpfel und Birnen von Hochstammobstbäumen anzuliefern, keine synthetischen Pflanzenschutzmittel oder Mineraldünger einzusetzen und das Obst regional zu verwerten. „Wichtig ist, dass auch die Verbraucherinnen und Verbraucher bereit sind, etwa 10 Cent bis 15 Centmehr pro Liter zum Beispiel für Streuobstapfelsaft aus der Region zu zahlen“, so Goedecke.
AgE
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Kommentare 
Theodor Körner schrieb am 01.11.2016 09:35 Uhrzustimmen(168) widersprechen(71)
Nennen wir es doch beim Namen. Schuld trägt wieder einmal die den Anglo-Amerikanern und den Europäern vasallenhörige Vertretung in Berlin. Warum ? Kein Widerstand gegen die Abschaffung des Branntweinmonopols in Deutschland. Gerade für Steinobstbestände (Kirschen, Pflaumen, Mirabellen) das aus. Das Bücken und die Pflege lohnt sich nicht mehr. Was wäre in Frankreich oder Italien für Aufstände ausgebrochen. Zusätzlich die Kriegstreiber- und Sanktionspolitilk der Anglo-Amerikaner gegen Rußland in Bezug auf Nahrungsmittel. Aber der Michel -nicht nur der Bauer- sondern auch der deutsche Arbeiter läßt es mit sich machen. Macht nur weiter mit CETA und TTIP. Besser wäre mal nachzulesen was hinter Tauroggen und Rapallo steht. MERKELt EUch eins: Noch sitzt Ihr daoben Ihr feigen Gestalten, vom Feinde dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten.
Obst-Banker schrieb am 31.10.2016 12:26 Uhrzustimmen(196) widersprechen(78)
Vor zwei Jahren habe ich eine kleine Steuobstwiese mit 20 Hochstämmen angelegt, ohne öffentliche Förderung, Ökopunkte oder Sonstiges - eine absolute Fehlinvestition aus rein ökonomischer Sicht. Und warum habe ich es trotzdem gemacht? Weil die Industrieäpfel vom Discounter keinen Geschmack mehr haben, weil meine Patenkindern aus der Großstadt noch nie einen Apfel gepflückt haben und weil ich mich über die Obstblüte, die ersten Früchte und den ersten Waldkauz kindisch freue. Bald werden ALLE Menschen schmerzhaft zur Kenntnis nehmen müssen, dass Geld lediglich eine Illusion darstellt. Carpe diem! Pflanzt ein Apfelbäumchen!
cource schrieb am 31.10.2016 07:56 Uhrzustimmen(101) widersprechen(95)
na dann lasst doch die bäume so wachsen wie sie genetisch vorbestimmt sind ohne schnitt, dann werden die früchte wieder kleiner und dafür zahlreicher, lasst die früchte am baum bzw. am boden liegen, das wild und viele insekten leben nuneinmal von den früchten der natur
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