Christian von Boetticher (c) MLUR-SH
„Dieses Programm wird den Schutz von Klima und biologischer Vielfalt voranbringen“, sagte von Boetticher und verwies auf die besondere Tier- und Pflanzenwelt, die sich oftmals nur in Moorgebieten finde, sowie auf die Funktion des Moorbodens als wichtiger Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz.
Der Umweltminister erinnerte an die Anfänge des Moorschutzes zwischen Nord- und Ostsee etwa im Jahr 1930, als schützenswerte Landschaftsausschnitte und Lebensräume für die spezifische Tier- und Pflanzenwelt erkannt und die ersten Naturschutzgebiete ausgewiesen wurden. Ein weiterer bedeutsamer Schritt erfolgte 1973 mit dem Landschaftspflegegesetz, das alle im Wesentlichen ungenutzten Moorflächen als Biotope vor Eingriffen schützte. „Wir waren damals das erste Bundesland, das bestimmte Lebensräume unter pauschalen Schutz gestellt hat. Dieser Schutz findet sich heute im Landesnaturschutzgesetz wieder“, so von Boetticher. Zwar existierten beispielsweise wegen des Torfabbaus der vergangenen Jahrzehnte kaum noch unberührte Moorflächen, „dennoch gibt es viele Teilbereiche, oft in einem verzweigten Mosaik, die noch die typische Moorvegetation und hohe Wasserstände aufweisen“, erläuterte er weiter.
Christian von Boetticher verwies in diesem Zusammenhang auf das 2002 gestartete Niedermoorprogramm des Landes, das nun auch auf die aktuell etwa 30.000 Hektar Hochmoore ausgeweitet werden solle. Noch im Jahr 2009 sollten nach den Vorstellungen des Umweltministers geeignete Flächen erfasst und 2010 auf dieser Grundlage ein Programmentwurf erarbeitet werden; hierbei gehe es insbesondere um die Flächenerfassung, die Bewertung der wasserwirtschaftlichen Situation sowie der Eigentumsverhältnisse und der Verfügbarkeit. Ende des Jahres 2011 könne dem Landtag dann ein Hochmoorprogramm mit Finanzierungsplan zur Beschlussfassung vorliegen und mit dessen Umsetzung 2012 begonnen werden. „Die Finanzierung des Programms soll durch einen mit Ausgleichsgeldern für Eingriffe in die Natur gespeisten Fonds bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein erfolgen“, schlug von Boetticher vor. (PD)