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05.05.2010 | 18:52 | Natur des Jahres 2010 

Tiere und Pflanzen des Jahres auf Postkarten

Dresden - Auch in diesem Jahr will das Umweltministerium mit Postkarten zur Natur des Jahres 2010 den Blick wieder auf bekannte und weniger bekannte Schönheiten unserer heimischen Flora und Fauna lenken.

Tiere und Pflanzen des Jahres auf Postkarten
Ausgesucht wurden dafür der Dachs (Tier des Jahres 2010), der Schönbär (Schmetterling d. J.), die Vogelkirsche (Baum d. J.), der Teichmolch (Lurch d. J.), die Herbstzeitlose (Giftpflanze d. J.) und der Efeu (Arzneipflanze d. J.). „Die Postkartenaktion im vergangenen Jahr ist auf lebhaftes Interesse bei Groß und Klein gestoßen. „Ich freue mich, dass wir damit so viele Menschen auf die Wunder der Natur aufmerksam machen konnten. Sie wahrzunehmen kann der erste Schritt sein, sich für ihren Erhalt zu engagieren.“, sagte Umweltminister Frank Kupfer. „Deshalb stellen wir auch in diesem Jahr wieder einige Tiere und Pflanzen in den Focus. Wer weiß schon, dass der Dachs Regenwürmer zum Fressen gern hat und dass ein ausgewachsener Vogelkirschbaum bis zu eine Million Blüten hervorbringt?“, so Kupfer weiter.

Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum „Jahr der Biologischen Vielfalt“ erklärt. Damit soll auf das weltweite Artensterben und die Gefährdung der Lebensräume hingewiesen werden. Auch aus diesem Grund nominieren verschiedene Vereine und Institutionen jedes Jahr Arten und Lebensräume des Jahres. Sachsen unterstützt den Erhalt der Natur bzw. die Rekultivierung von Flächen. Der Freistaat bietet Fördermöglichkeiten im Rahmen verschiedener Programme an, die aus Mitteln der Europäischen Union mitfinanziert werden. Dazu gehören die Förderung von flächenbezogenen Agrarumweltmaßnahmen und der ökologischen Waldmehrung (AuW/2007), des Natürlichen Erbes (NE/2007) und die Förderung der naturnahen Waldbewirtschaftung, forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse und des Naturschutzes im Wald (WuF/2007).

Die Postkarten kann man sich auf der Internetseite des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft unter: http://www.natur.sachsen.de ansehen. Die Kartensätze, die sich auch gut zum Verschicken eignen, sind kostenfrei und beim Zentralen Broschürenversand der Staatsregierung zu bestellen: publikationen@.sachsen.de.


Pflanzen und Tiere des Jahres 2010

Dachs (Meles meles) - Tier des Jahres 2010


Der Dachs - volkstümlich Grimbart genannt - ist nachtaktiv und gehört zur Familie der Marder. Er wird bis zu 90 cm groß. Männliche Tiere können ein Gewicht von 20 kg erreichen. In Deutschland ist er weit verbreitet. Zu Gesicht bekommt man ihn allerdings selten. Der Dachs ist Allesfresser, besonders aber mag er Regenwürmer. Den Winter verbringt er überwiegend in seinem Bau. Dieser reicht bis zu 5 m ins Erdreich und kann über mehrere Eingänge verfügen. Er wird von Generation zu Generation erweitert und die Gänge können im Laufe der Zeit hunderte Meter lang werden. Gern machen es sich dann auch Füchse im Dachsbau mit bequem.


Schönbär (Callimorpha dominula) - Schmetterling des Jahres 2010

Seine schöne Färbung und die „bärenartige“ Behaarung im Raupenstadium brachten dem Schönbären seinen Namen ein. Vögel schreckt er durch seine roten Flügel ab. Rot ist in der Natur oft das Signal für „ungenießbar“. Der Schönbär ist auch tagsüber aktiv, obwohl er zu den Nachtfalterarten gehört. In den letzten 30 Jahren ist seine Anzahl bundesweit deutlich zurückgegangen. In einigen Regionen gilt er als „stark gefährdet“.


Vogelkirsche (Prunus avium) - Baum des Jahres 2010

Die zur Familie der Rosengewächse gehörende Vogelkirsche wird bis zu 30 Meter hoch und bis zu 150 Jahre alt. Im Frühjahr fällt sie durch ihre weiße Blütenpracht ins Auge, im Sommer schmecken ihre süßen Früchte. Im Herbst besticht sie durch ihre intensive orange bis rote Laubfärbung. Insbesondere während der Blütezeit - ein ausgewachsener Baum kann bis zu eine Million Blüten haben - stellt sie einen wichtigen Lebensraum für Bienen und Hummeln dar. Für Vögel sind die schnabelgerechten Früchte interessant. Aber auch Dachs, Marder, Fuchs und Wildschwein haben die Kirschen auf ihrer Speisekarte.

Mit etwas Glück blüht der Anfang Dezember geschnittene sogenannte Barbarazweig zu Weihnachten. Nach altem Brauch bedeutet dies Glück für den Menschen sowie eine reichhaltige Ernte im neuen Jahr.


Teichmolch (Lissotriton vulgaris) - Lurch des Jahres 2010

Der Teichmolch kann bis zu elf Zentimetern lang werden. Auf der Oberseite ist seine Grundfärbung bräunlich, die Bauchseite hat dunkle Flecken und kann verschiedenfarbig gesprenkelt sein. In Deutschland ist der Teichmolch fast flächendeckend vertreten, auch wenn man ihn selten sieht. Er gilt derzeit als „nicht gefährdet“. Seine Bestandsentwicklung ist in einigen Regionen stark rückläufig.

Zur Paarung fallen die Männchen durch ihren drachenähnlichen Rückenkamm auf. Begegnen sich Männchen und Weibchen beginnt ein heftiges Werben. Dem Weibchen werden mit dem Schwanz Sexualduftstoffe zugewedelt. Ihr Einverständnis zeigt sie, indem sie das Männchen mit der Schnauzenspitze berührt.


Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) - Giftpflanze des Jahres 2010

Diese interessante Pflanze taucht nur zweimal im Jahr an der Erdoberfläche auf. Im Frühling erscheinen die Blätter und im Herbst die zarten, trichterförmigen blassrosa bis violetten Blüten. Sie hat eine Wuchshöhe von 8 bis 30 cm und wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen. Hier bevorzugt sie windgeschützte sonnige oder halbschattige Standorte. Das Gift der Herbstzeitlose wird in der Medizin und der Pflanzenzucht genutzt. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn immer wieder kommt es zu Verwechslungen mit dem wohlschmeckenden Bärlauch. Die Herbstzeitlose gilt als gefährdet und steht auf Sachsens Roter Liste.


Efeu (Hedera helix) - Arzneipflanze des Jahres 2010

Die immergrüne Kletterpflanze kann bis zu 450 Jahre alt werden. Sie hat geringe Ansprüche an ihren Standort und bedeckt oft Mauern oder Hauswände. An Bäumen klettert sie bis zu 20 m empor. Mit ihrer späten Blütezeit im Herbst ist sie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Wespen. Bereits in der Antike wurde die heilende Wirkung der Efeublätter und –früchte in Schmerzmitteln oder Salben genutzt. Heute wird ein Blätter-Extrakt vor allem gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass die Pflanzenteile des Efeus giftig sind und vor allem die Beeren Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen können, wenn Kinder von ihnen essen. (PD)
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