Entlang geplanter Kohlendioxid-Pipelines von Hürth bei Köln bis Husum in Nordfriesland seien die Risiken für Länder und Kommunen noch ungeklärt, sagte der BUND-Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Paul Kröfges, am Donnerstag. «Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind inakzeptabel», betonte er. Das Störfallrisiko solle offenbar von Ländern und Kommunen getragen werden.
Das Bundeskabinett hatte Anfang April einen
Gesetzentwurf zur Abspaltung und unterirdischen Lagerung von C02 verabschiedet. Dadurch sollen Kohlekraftwerke klimafreundlicher werden. Pilotanlagen der Energieversorger RWE,
Vattenfall und E.ON sollen in Jänschwalde (Brandenburg), Wilhelmshaven (Niedersachsen) und Hürth entstehen.
Ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, das umstrittene Vorhaben sei noch in einem sehr frühen Stadium.
RWE habe noch nicht einmal die Genehmigung des Landes für seismische Untersuchungen. Bisher gebe es auch kein Kraftwerk, das die Beherrschung der notwendigen Technologie nachweisen könne. Der Verlauf von Pipelines stehe noch gar nicht zur Debatte, hieß es weiter.
Der Gesetzentwurf gehe auf die Transportrisiken so gut wie nicht ein, kritisierte indes BUND. Es würden weder Regelungen für die technische Sicherheit der CO2-Leitungen noch für Maßnahmen bei Unfällen oder für die Zusammensetzung des Kohlendioxidstroms getroffen. «Wer diese riesige Infrastruktur bauen und bezahlen soll, steht in den Sternen», sagte der BUND-Energieexperte Dirk Jansen. (dpa)