Deutschland ist in diesen Tagen ein geteiltes Wetter-Land: Während im Norden Werte im deutlichen Plusbereich möglich sind, bleibt es im Süden eiskalt. Viele Wasserstraßen frieren ein. (c) proplanta
In der Nacht zu Montag gingen die Temperaturen teilweise auf nahezu minus 20 Grad zurück. Am kältesten war es im schwäbischen Leutkirch mit minus 19,3 Grad. Auch in den kommenden Nächten bleibt es nach Einschätzung der Meteorologen eisig. Auch wenn die Wolkendecke, die seit Tagen im Norden für ein trüb-nieseliges Wetter sorgt, weiter Richtung Süden wandert: Deutschland ist ein geteiltes Wetter-Land. Im Norden und Nordwesten sind sogar Temperaturen im niedrigen Plusbereich möglich.
Weiter südlich lässt sich zwar die Sonne blicken, doch der Eindruck trügt: Bei Tagestemperaturen von etwa minus fünf Grad bleibt es kalt, nachts sind in den Alpen und den Mittelgebirgen etwa minus 13 Grad zu erwarten. In «Kältelöchern» rechnen die Meteorologen sogar mit noch niedrigeren Temperaturen.
Bei einer Winterwanderung in Thüringen verunglückte am Wochenende eine 61-Jährige tödlich. Sie sei am Sonntagnachmittag zusammen mit ihrem Ehemann in der Nähe von Suhl auf schwer zugänglichen Waldwegen und auch quer durch den Wald gelaufen, teilte die Polizei mit. Anwohner hätten am Abend Hilferufe gehört und die Polizei alarmiert.
Mit Unterstützung von Feuerwehr, Bergwacht und einer Rettungshundestaffel wurde der 63 Jahre alte Mann stark unterkühlt gefunden. Er berichtete, dass er gestürzt sei und das Bewusstsein verloren habe. Die Frau wurde laut Polizei erst gegen 2.00 Uhr entdeckt - für sie kam jede Hilfe zu spät. Offensichtlich sei sie bei hohem Schnee und vereisten Wegen gestürzt und habe sich schwer verletzt, erklärte die Polizei. In der Nacht herrschten zweistellige Minusgrade.
Die klirrende Kälte lässt den Schiffsverkehr im Süden allmählich einfrieren: Nach tagelangen Eisbrecher-Einsätzen kapitulierte die Schifffahrtsverwaltung in Nürnberg. Seit Montagvormittag ruht der Schiffsverkehr auf der gesamten Länge des Main-Donau-Kanals. Wegen der sich ausbreitenden Eisdecke hatten es auch die leistungsstarken Spezialschiffe nicht mehr geschafft, eine Fahrrinne freizubrechen, sagte ein Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes.
Weitgehend zum Erliegen gekommen ist auch die Schifffahrt auf der Donau. Wegen dicker Eisschollen hatte die Schleuse Kachet bei Passau bereits am Samstag ihren Betrieb eingestellt. Für die aus Österreich kommenden Frachter endet die Fahrt damit bereits an der deutschen Grenze. Zunehmend kritisch wird die Lage auch auf dem Main. Vor allem in dem als Kälteloch bekannten Spessart-Abschnitt beginne der Main zuzufrieren, berichten die Behörden.