"Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit einer mehrjährigen Vergabe haben wir uns wieder dafür entschieden. Der neue Auftrag hat eine Laufzeit bis 2012. Gegenüber einer jährlichen Ausschreibung kann so früher mit den nötigen Arbeiten begonnen und flexibler auf die Veränderungen durch das Sturmflutgeschehen des Winters reagiert werden ", so von Boetticher. Der Auftrag beläuft sich auf rund 24 Millionen Euro. Die Aufspülmenge kann in Abhängigkeit von den Schäden durch Sturmfluten zwischen 800.000 und 1,3 Millionen Kubikmeter pro Jahr variiert werden. Auftragnehmer ist die dänische Firma Rohde Nielsen, die bereits in den vergangenen sechs Jahren auf Sylt tätig war.
Nach Ende der jeweiligen Sturmflutsaison werden im Frühjahr gemeinsam mit dem Landschaftszweckverband Sylt und den Vertretern der Inselgemeinden sowie mit dem vor Ort für den
Küstenschutz zuständigen Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) Ort und Menge der jeweiligen Sandaufspülung detailliert festgelegt. "Dabei werden wir auch die Möglichkeit einer Riffaufspülung als Alternative gegenüber der herkömmlichen Strandauffüllung prüfen", erläuterte von Boetticher weiter.
Im Jahr 2009 werden rund 1,2 Millionen Kubikmeter Sand aufgespült. Ende Mai wird voraussichtlich mit den Arbeiten begonnen.
Insgesamt wurden auf Sylt seit 1972 bis Ende 2008 rund 38 Millionen Kubikmeter Sand mit Kosten in Höhe von rund 156 Millionen Euro vorgespült. Aufgrund der hohen Wellenenergie haben sich die flexiblen Sandvorspülungen als die effektivsten Schutzmaßnahmen der Sylter Westküste erwiesen. Forschungen zur Optimierung des Sylter Küstenschutzes werden weiter betrieben. "Grundsätzlich steht die Landesregierung Alternativkonzepten offen gegenüber. Starre Bauwerke sind wegen der oft negativen Folgen, zum Beispiel Lee-Erosion, zum Schutze der Sylter Westküste allerdings in den meisten Fällen nicht geeignet. Auch müssen technische Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit gegeben sein. Dieses war bisher noch bei keiner vorgeschlagenen Alternative der Fall", so der Minister.
Christian von Boetticher betonte außerdem: "Küstenschutz ist und bleibt vor dem Hintergrund des aktuell diskutierten Klimawandels eine vorrangige Aufgabe des Landes. Den norddeutschen Küstenländern ist es in einer gemeinsamen Initiative gelungen, die Mittel des Bundes in der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes für Aufgaben des Küstenschutzes deutlich um rund acht Millionen Euro pro Jahr für Schleswig-Holstein zu erhöhen. Zusätzlich beteiligt sich auch die Europäische Union im Rahmen der Zukunftsprogramme ländlicher Raum und Wirtschaft mit Mitteln aus den Europäischen Fonds für die Entwicklung der ländlichen Räume (ELER) und der Regionalen Entwicklung (EFRE) an den Kosten des Küstenschutzes", erläuterte er. (PD)