Weltweit stünden Landflächen von der dreieinhalbfachen Größe Europas vor dem «Umkippen». Falsches Wassermanagement sowie starke Übernutzung, besonders in der Landwirtschaft, zerstörten die Vegetation und ließen Böden versalzen, erodieren oder versanden. «Wir stehen vor einer globalen Krise, was die Nutzbarkeit der fruchtbaren Landflächen auf der Erde angeht», sagte die WWF-Wasserexpertin Dorothea August anlässlich des «Welttages zur Bekämpfung der Wüstenbildung» am Mittwoch.
Die Folgen des Klimawandels wie steigende Temperaturen und längeren Trockenperioden beschleunigten dies. Wenn es keinen entscheidenden Wandel gebe, müssten sich bis 2050 rund 200 Millionen Menschen in Folge der Wüstenbildung eine neue Heimat suchen. Auch in Europa drohe gravierender Landverlust durch Wüstenbildung, so etwa im Mittelmeerraum. Hoher Dünger- und Pestizideinsatz, intensive Bewässerungslandwirtschaft und Eingriffe in die Wasserläufe etwa durch den Bau von Stauseen veränderten das natürliche Gleichgewicht, sagte August am Dienstag laut Mitteilung. Der Ausweg sei eine grundlegende Umstellung auf einen nachhaltigen Anbau und ein integriertes Wassermanagement.
Zusatzinformation:Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat den 17. Juni zum Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre erklärt. Nach dem internationalen Abkommen gegen das Ausbreiten von Wüsten (UNCCD) von 1994 wird an diesem Tag auf die Verschlechterung von Böden in trockenen Gebieten hingewiesen. Nach UN-Angaben sind weltweit etwa eine Milliarde Menschen und ein Drittel der Agrar- Nutzfläche davon betroffen. Zu den Ursachen zählen neben dem
Klimawandel auch Überweidung, Abholzung und unzureichende Bewässerung. Gegenmaßnahmen reichen von Wiederaufforstungsprogrammen bis zur Eindämmung gegen die Überbevölkerung. (dpa)