Eine Zunge des Ölteppichs ist auf die Strömung getroffen, die im Uhrzeigersinn den Golf durchfließt. Das zeigen Aufnahmen des Satelliten Envisat der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA. «Mit diesen Bildern aus dem Weltraum haben wir den sichtbaren Beweis, dass zumindest Öl auf der Wasseroberfläche die Strömung erreicht hat», erläuterte Bertrand Chapron vom französischen Meeresforschungsinstitut IFREMER am Mittwoch.
Der sichtbare Ölfilm auf der Oberfläche zieht sich immer mehr nach Süden in die Länge, wo er den Kreisstrom berührt. «Es ist wahrscheinlich, dass er binnen sechs Tagen Florida erreicht», erklärte Bertrand Chapron. Im Kreisstrom dürfte sich das Öl stärker mit dem Wasser vermischen. «Das könnte den Ölfilm von der Oberfläche verschwinden lassen und uns daran hindern, ihn weiter mit Hilfe der Satelliten zu beobachten», sagte Chapron.
«Doch die Verschmutzung wird wahrscheinlich das Ökosystem der Korallenriffe treffen.» Andere Forscher hatten schon früher gewarnt, dass das Öl vom Unfall der Plattform «Deepwater Horizon» die Korallenriffe der Florida Keys beschädigen kann.
Längerfristig könnte ein Teil des Öls in den Golfstrom gelangen und dann sogar die US-Ostküste hochziehen. Eine große Menge des ausgelaufenen Öls treibt zudem unsichtbar unter der Wasseroberfläche. Dies ist auf den Einsatz von Chemikalien zurückzuführen. (dpa)
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